Fürstenfeldbruck:Millionenschaden durch Feuer Mehrfamilienhaus

Feuer

Gegen drei Uhr in der Nacht zum Donnerstag schlagen Flammen aus dem Dach des Mehrfamilienhauses am Geschwister-Scholl-Platz in Fürstenfeldbruck. Es wird Stunden dauern, bis der Brand gelöscht ist.

(Foto: Feuerwehr)

69-Jähriger erleidet Rauchgasvergiftung, elf Nachbarn werden mit Drehleitern gerettet, drei Wohnungen können vorerst nicht mehr bezogen werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Beim Brand in einem Mehrfamilienhaus mit sechs Parteien am Geschwister-Scholl-Platz in den frühen Morgenstunden des Donnerstags hat ein 69 Jahre alter Bewohner eine Rauchgasvergiftung erlitten, seine Frau wurde leicht verletzt. Beide wurden in die Kreisklinik gebracht. Der Sachschaden wird auf etwa eine Million Euro geschätzt. Der Feuerwehr gelang es nur mit Hilfe zweier Drehleitern, aus den angrenzenden Wohnungen elf weitere Menschen in Sicherheit zu bringen. Zudem wurden die Löscharbeiten dadurch erschwert, dass immer wieder weitere Teile des verglasten Treppenhauses abbrachen. Dabei wurden mehrere Löschschläuche durch scharfkantige Scherben beschädigt und mussten noch während der Arbeiten ausgetauscht werden.

Um 3.16 Uhr war die Brucker Feuerwehr alarmiert worden. Da schlugen bereits Flammen aus der Wohnung im ersten Stock des Wohnblocks am Kurt-Huber-Ring, direkt über dem im Erdgeschoss liegenden Elektronikmarkt. Die beiden Bewohner konnten herausgeleitet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Die Evakuierung der umliegenden Wohnungen aber gestaltete sich nach Worten des Feuerwehrsprechers Andreas Lohde denkbar schwierig. Denn der Weg ins Freie hätte an der brennenden Wohnung durch den verrauchten Gang und das Treppenhaus geführt und war damit versperrt. Deshalb mussten die beiden Drehleitern aus Fürstenfeldbruck und Esting eingesetzt werden. In dem Gebäude wurden mehrere Wohnungen sowie der Dachstuhl durch Flammen und Ruß stark beschädigt, im darunter liegenden Elektronikmarkt zahlreiche Regale und Artikel durch Löschwasser. Die Bewohner wurden vorübergehend in einem Bus der Münchner Berufsfeuerwehr untergebracht, lediglich drei der sechs Wohnungen konnten später wieder bezogen werden, auch der Elektronikmarkt konnte mittlerweile wieder öffnen.

Gegen 8.30 Uhr zogen die insgesamt 117 Rettungskräfte aus der Kreisstadt, den Fürstenfeldbrucker Ortsteilen Aich und Puch sowie Schöngeising, Esting und München wieder ab - mit zwei Ratten und einer Katze, die sie ebenfalls aus einer der Nachbarwohnungen gerettet hatten und die im Brucker Feuerwehrhaus übergangsweise Asyl bekamen. Gesicherte Erkenntnisse über die Ursache des offenbar im Bereich der Küchenzeile ausgebrochenen Brandes gibt es bislang nach Auskunft des Polizeipräsidiums Ingolstadt noch nicht. Die Brandfahnder der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck haben die Ermittlungen aufgenommen.

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