Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Mehr Geld für Fundtiere

Landkreis beschließt finanzielle Unterstützung von Tierheimen

Einrichtungen, die Kleintiere unterbringen und weitervermitteln, können künftig mit finanzieller Unterstützung durch den Landkreis rechnen. Der Kreistag beschloss am Donnerstag, einen Tierschutzfonds einzurichten. Der Fonds soll mit etwa 65 800 Euro ausgestattet werden, das entspricht 30 Cent pro Einwohner. Bislang unterstützt der Landkreis lediglich die Auffangstation in Maisach mit etwas mehr als 7000 Euro. Das aber reicht nicht, um genügend Plätze für Fundtiere zu schaffen.

Maisachs Bürgermeister Hans Seidl hat sich deshalb für eine Ausweitung der finanziellen Unterstützung eingesetzt. Mit dem steten Einwohnerwachstum gehe auch ein Mehr an Hunden, Katzen, Vögeln und Kleinsäugetieren einher, sagt Seidl. Zudem sei die Auffangstation, was die Arbeit der Ehrenamtlichen und die Kapazität anlangt, am Limit. Hans Werner Merk vom Veterinäramt des Landkreises unterstützte in der Kreistagssitzung Seidls Argumente. Durch illegale Einfuhren und das Sammeln von Tieren, die dann oftmals nicht artgerecht gehalten werden, wachse die Zahl der nötigen Unterbringungsplätze. Der Tierschutzfonds soll helfen, weitere Plätze für ausgesetzte oder falsch gehaltene Tiere zu schaffen. Überdies brauche es mittelfristig eine ausreichend dimensionierte Einrichtung zur Unterbringung von Fundtieren.

Gröbenzells Bürgermeister Martin Schäfer wollte genaue Zahlen zum Bedarf an Plätzen haben. Merk konnte nur Vergleichszahlen anführen. So gibt es im Bundesdurchschnitt pro 100 000 Einwohner in Auffangstationen 15 Plätze für Hunde und 30 für Katzen. Im Landkreis sind es nur zehn für Hunde und 20 für Katzen. Der Bedarf ist nach Aussage des Veterinäramtschefs aber größer. So müsse seine Behörde regelmäßig auf Einrichtungen in anderen Landkreisen ausweichen, wenn sie vernachlässigte Hunde unterbringen oder Quarantäneplätze benötige.

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Quelle:
SZ vom 18.10.2019 / ano
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