Fürstenfeldbruck:Manipulierte Spielautomaten

Bruck: Spielautomat in Gaststaette Hendlhaus an der Hauptstrasse

Aufgefallen waren die Manipulationen einem Betreiber von Spielhallen im Raum Fürstenfeldbruck

(Foto: Johannes Simon)

Täter betrügen in 400 Fällen um eine halbe Million Euro

Mehr als eine halbe Million Euro sollen mehrere Verdächtige durch die Manipulation von Glücksspielautomaten erbeutet haben. Den Anstoß zu den Ermittlungen der Polizei hat ein Betreiber von Spielhallen im Raum Fürstenfeldbruck gegeben. Ihm war aufgefallen, dass zahlreiche Glücksspielgeräte in verschiedenen Spielhallen so manipuliert worden sind, dass ungerechtfertigte Auszahlungen angestoßen wurden.

Die weiteren Ermittlungen der Polizei zeigten, dass die überwiegend aus Nordrhein-Westfalen stammenden Täter bei ihren nachgeholfenen "Glücksspielsträhnen" nicht nur in Oberbayern, sondern auch in weiteren Regionen Deutschlands aktiv waren und sich in rund 400 Fällen an Geldspielautomaten zu schaffen gemacht haben.

Bei ihren Taten nutzten sie Spezialwissen über die Gerätefunktionen sowie vertrauliche Zugangsdaten, welche sie zum Teil gegen Geldzahlungen von Dritten erhalten hatten. Teilweise sei die Manipulation nur nach dem gewaltsamen Öffnen der Geräte und dem Durchtrennen gewisser Kabelverbindungen möglich, erklärt die Polizei. Zudem hätten häufig auch Aufsichtspersonen der Spielhallen geholfen. Diese seien dafür bezahlt worden, bei den offensichtlichen und wiederholten Manipulationen einfach wegzuschauen.

Bereits im September 2020 war es der Kriminalpolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord gelungen, drei tatverdächtige Spielhallenbetrüger auf frischer Tat in Fürstenfeldbruck festzunehmen. Zwei der Männer stammten aus Dortmund, einer aus dem Raum Fürstenfeldbruck. Ein weiterer mutmaßlicher Täter konnte in seiner Wohnung in Dortmund festgenommen werden. Von den vier Verdächtigen befinden sich zwei weiterhin in Untersuchungshaft.

Am 25. Februar haben bei zwei weiteren Beteiligten in Objekten im Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz Durchsuchungen stattgefunden, so die Polizei. Beide stehen im Verdacht, den eigentlichen Spielhallenbetrügern technisches Material und Wissen zur Ausführung der Taten zur Verfügung gestellt zu haben. In dem anstehenden Verfahren werden durch die zuständige Staatsanwaltschaft München II in enger Abstimmung mit der Kriminalpolizei Ermittlungen gegen insgesamt 14 Personen geführt.

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