Fürstenfeldbruck:Mahnende Worte

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Julia Zieglmeier warnt am Holocaust-Gedenktag vor Antisemitismus

Von Elisabeth Deml, Fürstenfeldbruck

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am vergangenen Mittwoch hat das "Life-Studio-FFB" einen Video-Podcast der Vorsitzenden des Arbeitskreises Mahnmal Fürstenfeldbruck, Julia Zieglmeier, veröffentlicht. Titel: "Erinnern, Gedenken, Versöhnen: Gedenkbotschaft an den Todesmarsch durch Fürstenfeldruck".

Seit etwa 30 Jahren wird im Landkreis der Opfer des Holocaust gedacht: von Schulklassen, Jugendlichen, Kirchengemeinden sowie soldatischen Abordnungen - oftmals mit Lesungen und Musikstücken. In diesem Jahr gestaltet sich die Kundgebung aufgrund der derzeitigen Kontaktbeschränkungen schwierig, dennoch sagt Ziegler: "Ich möchte Sie daran erinnern, weiterhin der zwölf Jahre des Terrors und des Tötens auch ohne offizielle Veranstaltung an diese Zeit zu gedenken." Der 27. Januar gilt als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Vor 76 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz durch sowjetische Soldaten befreit. Dort ermordeten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen. "Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen", sagte der damalige Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1996 und erklärte den 27. Januar zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Kurz vor dem Zusammenbruch des NS-Regimes und vor dem Einmarsch der Amerikaner wurden die Zwangsarbeiter, von Landsberg kommend, durch die Pucher- und Dachauer Straße in Fürstenfeldbruck getrieben. Das von Hubertus von Pilgrim gestaltete Mahnmal markiert jeweils eine Station des langen und meist tödlichen Leidensweges Tausender KZ-Häftlinge aus Dachau und seinen Außenlagern.

Julia Zieglmeier geht in ihrer Videobotschaft vor allem auf die Verantwortung der Spätgeborenen ein. Sie betont, dass dem Antisemitismus in Deutschland, Europa und der übrigen Welt entgegengewirkt werden müsse. Die Erinnerungen und das erlebte Leid dürfen nicht in Vergessenheit geraten und vor allen Dingen nicht in der Gesellschaft verleugnet werden.

Die Hoffnung der Arbeitskreisvorsitzenden besteht nun darin, den Tag im kommenden Jahr erneut in der Öffentlichkeit abhalten zu können. Dennoch könne jeder der Veranstaltung individuell in kurzen Momenten und im Vorbeigehen mit Gedanken an die damaligen Geschehnisse beiwohnen.

Die Ansprache ist unter www.youtube.com/ffbaktivstudio abrufbar.

© SZ vom 01.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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