Fürstenfeldbruck/Landsberg:Noch ein Gutachten

Landsberg stellt Sparkassenfusion auf den Prüfstand

Der Landkreis Landsberg will im Januar ein eigenes Gutachten in Auftrag geben, mit dem die mögliche Fusion der drei Sparkassen Fürstenfeldbruck, Dachau und Landsberg-Dießen auf den Prüfstand gestellt wird. Landsbergs Landrat Thomas Eichinger (CSU) will damit vor allem klären lassen, ob auch nach einem Zusammenschluss die Versorgung in ländlichen Bereichen sichergestellt wäre und welche Einflussmöglichkeiten Landsberg künftig bleiben würden. Der Landkreis Landsberg ist mit 20 Prozent an der Sparkasse Landsberg-Dießen beteiligt. Würde sich einer der beteiligten Gemeinde-, Stadt- oder Kreisräte in den Landkreisen Landsberg sowie Fürstenfeldbruck gegen eine Fusion entscheiden, dann wäre die geplatzt.

Genau dieses Ziel verfolgt der als Sparkassenkritiker bekannte Sprecher des Landsberger Bürgerforums, Rainer Gottwald, der zurzeit die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens prüfen lässt. Abstimmen lassen will er über die Frage: "Sind Sie dagegen, dass die Sparkasse Landsberg-Dießen mit anderen Sparkassen fusioniert?" In seiner schriftlichen Begründung für den Antrag auf Zulassung verweist Gottwald auf einen "Schaden in zweistelliger Millionenhöhe", der den drei Trägern der Sparkasse Landsberg-Dießen im Fall einer Fusion angeblich droht. Er warnt, eine Mehrheit im künftigen Verwaltungsrat könne mangels Vetorecht möglicherweise gegen die Interessen Landsbergs stimmen. Zudem bestreitet er, dass regulatorische Eingriffe der Sparkassenaufsicht oder Festlegungen bei der Mindestkapitalquote die Bildung großer Institute erfordere. "Größe ist keine Gewähr für Qualität", sagt der promovierte Controller und verweist auf München als fünftgrößte Sparkasse Deutschlands, die im Ranking der 66 bayerischen Sparkassen nur auf dem vorletzten Platz lande - nicht viel besser schnitten die Sparkassen Nürnberg, Bayreuth, Aschaffenburg, Regensburg und Passau ab.

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