Fürstenfeldbruck:Kritik an der Autoschau

Die fünfte Autoschau in der Brucker Innenstadt stößt auf heftige Kritik: Die Geschäftsleute ärgern sich über die Straßensperrungen und Stadträtin Geißler findet die Ausstellung "nicht mehr zeitgemäß".

In der Brucker Innenstadt findet am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Mai, zum fünften Mal eine Autoschau statt. Für Freitag, 27. Mai, ist außerdem wieder eine Modenacht geplant. Bei der Vorstellung der beiden Veranstaltungen im Hauptausschuss wurde allerdings deutlich, dass nicht alle Stadträte und auch nicht alle Geschäftsleute darüber glücklich sind.

Stadtrat FFB

Findet die ganze Veranstaltung nicht mehr zeitgemäß: Stadträtin Geißler.

(Foto: FFB)

Mike Trommer von der Firma Magna Ingredi Events, die die Veranstaltung für die Stadtmarketing-Gruppe organisiert, musste sich Kritik von zwei Seiten anhören. "Ich gehöre zu den Leuten, die nicht so ganz überzeugt sind", sagte Klaus Wollenberg. Der FDP-Stadtrat berichtete vom Unmut der Geschäftsleute, die nicht an der Veranstaltung beteiligt sind. Sie beklagen sich darüber, dass in der in der Vergangenheit bereits am Freitagnachmittag die halbe Innenstadt für den Verkehr gesperrt sei.

Auch für ihn als Konsumenten sei es fragwürdig, wenn in der Pucher und der Augsburger Straße rote Teppiche ausgelegt seien, aber sonst nichts geboten sei. Er verlangte deshalb, dass am Freitag nur die Hauptstraße gesperrt wird. Laut Trommer ist diesmal ohnehin vorgesehen, die Zufahrtsstraßen zur Innenstadt erst am Samstag zu sperren.

Wollenberg fand es außerdem nicht angemessen, dass die Stadt die Straßen der Stadtmarketing-Gruppe kostenlos zur Verfügung stellt, und diese dann für teures Geld an die ausstellenden Autohäuser weitergibt - zumal nach seinen Informationen kaum Brucker Firmen darunter sind. Laut Trommer beteiligen sich aber 90 Prozent der Unternehmen aus der Branche an der Autoschau. OB Sepp Kellerer (CSU) verteidigte die Veranstaltung: "Wir bemühen uns auf vielfältige Weise, die Attraktivität zu steigern. Und die Autoschau gehört halt auch dazu", sagte er. Wenn die Stadt so eine Veranstaltung selbst organisieren würde, käme sie dies wesentlich teurer.

Damit erregte er allerdings Widerspruch bei Karin Geißler (Grüne). "Ich finde die ganze Veranstaltung nicht mehr zeitgemäß", sagte sie unter Verweis auf den Klimaschutz. "Müssen wir denn ausgerechnet das Auto nutzen, um unser Klima zu verbessern?" Den Hinweis von Beate Hollenbach (CSU), man könne sich auf der Autoschau auch über Elektrofahrzeuge informieren, ließ sie nicht gelten. Sie habe sich vor drei Jahren einmal zum Thema informieren wollen, aber nichts gefunden.

Trommer betonte, dass sich das Angebot inzwischen vergrößert habe. Wenn E-Mobilität noch nicht das große Thema sei, liege das an der Industrie. Kellerer versuchte die Wogen durch einen Scherz zu glätten: "Wir stellen eine Rikscha auf den Volksfestplatz, dann kann sich jeder Stadtrat mal durch die Autoschau fahren lassen."

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