Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Kreistag will die Sparkassenfusion

Entscheidung mit 37 gegen 25 Stimmen, die SPD ist gespalten

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Kreistag hat sich am Donnerstag für eine Fusion der Sparkasse mit Dachau und Landsberg/Dießen ausgesprochen. Mit 37 gegen 25 Stimmen votierte das Gremium für die Auflösung des Zweckverbandes von Stadt und Landkreis, den Beitritt zum Zweckverband der aufnehmenden Dachauer Sparkasse sowie den Vereinigungsvertrag. Im Verlauf der nächsten Wochen folgen entsprechende Abstimmungen im Brucker Stadtrat sowie den weiteren betroffenen Kommunen.

Die CSU-Fraktion folgte fast geschlossen der Empfehlung des Fraktionsvorsitzenden Emanuel Staffler sowie von Landrat Thomas Karmasin, lediglich Brucks Alt-OB Sepp Kellerer wich ab. Bei den Freien Wählern stimmten Josef Heckl und Rudi Keckeis mit nein, der Rest der Fraktion mit ja. Ausgeglichen stimmte die SPD-Fraktion ab: Ulrich Schmetz, Norbert Seidl, Petra Weber und Waltraut Wellenstein waren für die Fusion, die vier weiteren anwesenden Fraktionsmitglieder dagegen. Grüne, UBV, FDP und ÖDP stimmten geschlossen gegen den Zusammenschluss.

Der Abstimmung vorausgegangen war erneut eine kontroverse Debatte. Die Befürworter beriefen sich auf die beiden Gutachten, die aus wirtschaftlichen Gründen letztlich eine Bankenhochzeit nahelegen, weil die entstehende viertgrößte Sparkasse Bayerns auf dem Markt bessere Konditionen bekommt und gleichzeitig Doppelstrukturen abbauen kann. Die Gegner sehen sich ebenfalls durch die Gutachten bestätigt und strichen erneut heraus, dass die Sparkasse Fürstenfeldbruck auch allein über die Runden komme. Sie fürchten, dass eine deutlich wachsende Sparkasse weiter weg rückt von Landkreisbürgern und Mittelständlern und zu Lasten der Belegschaft gehen könnte. Zudem gibt es Vorbehalte, weil kleinere Fraktionen an politischer Einflussmöglichkeit in den Kontrollgremien verlieren könnten.

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Quelle:
SZ vom 04.05.2018
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