Fürstenfeldbruck:Kostenlose Crashkurse

Nachhilfe-Institut bietet Übungsstunden in Mathematik, Deutsch und Englisch an - freilich im Distanzunterricht

Von Anna Schorr, Fürstenfeldbruck

Um Lernlücken zu schließen, bietet das Nachhilfe-Institut Studienkreis in Fürstenfeldbruck und Germering laut einer Presseinformation kostenlose Online-Crashkurse für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis 13 an. In den 90-minütigen Kursen für die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch üben und wiederholen Nachhilfelehrkräfte mit den Schülern die wichtigsten Themen des vergangenen Schuljahres. Thomas Momotow vom Studienkreis erklärt, wie die Kurse aufgebaut sind: "Es handelt sich um eine Mischung aus Vortrag und Übung. Im Chat haben die Schüler auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Weil in der letzten Zeit in der Schule viel verpasst wurde, werden den Teilnehmern in den Kursen noch einmal die wichtigsten Fakten eines Themas vor Augen gehalten."

Um an den Kursen teilnehmen zu können, sei kein bestimmtes Programm erforderlich, man könne sich über einen Link einwählen, heißt es. Anfang Mai bis Mitte Juni beginnt laut Momotow eine neue Runde mit etwa 250 Kursen, für die man sich bereits jetzt auf der Website des Studienkreises unter studienkreis.de/lp/crashkurse-online anmelden kann. "Dort kann man die Klassenstufe, das Fach und die Themengebiete auswählen. Es gibt ganz verschiedene Kurse, zum Beispiel zu quadratischen Funktionen oder zur Sachtextanalyse", erläutert Momotow. Man könne auch mehrere Kurse buchen, die Teilnehmerzahl für einen Kurs sei zudem nicht begrenzt.

Laut des Studienkreises haben Schülerinnen und Schüler, für die das Lernen auf Distanz nicht gut funktioniert hat, nun mit erheblichen Lernrückständen zu kämpfen. Jörg Koos, Vorsitzender des Gesamtelternbeirates der Stadt Fürstenfeldbruck, kann das bestätigen: "Es ist ganz klar, dass nicht der ganze Stoff gelernt wurde. Und die Eltern wissen nicht, wie das nachgeholt werden soll." Laut Ulrike Eberlein, Schulrätin im Schulamt Fürstenfeldbruck, seien Schüler mit dem Stoff in den Kernfächern nicht zurück. Es gäbe aber auch Kinder, die aktuell abgehängt seien - so formulierten es einige Eltern. Dies müsse im Wechselunterricht wieder aufgefangen werden. Die besonderen Umstände in der Schule verändern auch die Aufgabe der Nachhilfeeinrichtungen. Früher sei in einer Nachhilfestunde der Stoff wiederholt, aufgefrischt, verfestigt und auch einmal die ein oder andere Lücke aufgearbeitet worden, sagt Momotow vom Studienkreis. Jetzt kämen allerdings verstärkt Schüler, die den Stoff beigebracht haben wollten, den sie im Schulunterricht nie gelernt hätten. "Insofern hat sich die Nachhilfe nicht nur technisch verändert, weil jetzt viel online stattfindet - auch die Wissensvermittlung ist anders", erklärt Momotow. Online-Nachhilfe für zwei bis drei Schüler zu geben, sei zwar einfacher als digitalen Schulunterricht mit 20 bis 30 Schülern zu machen, die Nachhilfeschüler des Studienkreises sehnten sich aber auch wieder nach verlässlichem Präsenzunterricht, heißt es in der Pressemitteilung.

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