Fürstenfeldbruck:Kommando zurück

Bürgervotum zu Stadtwerken wackelt. Umzug wieder fraglich

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Ein neuer Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeldbruck und ein neuer Oberbürgermeister sind eine Kombination, die Veränderungen erwarten lassen. Eine solche gravierende und unerwartete Veränderung zeichnet sich für die in den vergangenen Jahren erbittert geführte und durch einen Bürgerentscheid entschiedene Debatte um die Verlagerung der Stadtwerke vom historischen Standort bei der Aumühle an den Stadtrand in der Cerveteristraße ab. Obwohl der Bürgerentscheid vom Juli des vergangene Jahres keine Mehrheit fand und damit ein Umzug an die Peripherie bereits fest stand und auch so beschlossen wurde, sieht es jetzt plötzlich wieder so aus, als könnte das Kommunalunternehmen doch noch am alten Standort bleiben.

Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung darüber, wo sie künftig arbeiten wollen, kommt nun den Mitarbeitern zu. Diese sollen intern befragt werden und deren Willen will sich der OB Klaus Pleil (BBV) auch beugen. Das erklärte der OB am Dienstagnachmittag auf SZ-Anfrage. Pleil beteuerte aber auch, dass die Initiative nicht von ihm ausgehe und dass Fakten und nicht politische Machtspiele die ausschlaggebende Rolle spielen sollen. Weil er dachte, das Thema sei durch, sei es nie sein Ziel gewesen, die Entscheidung des alten Stadtrats zur Verlagerung in Frage zu stellen, versicherte Pleil mit Nachdruck. Seit der OB allerdings am Montagabend in der Runde der Fraktionsvorsitzenden die neue Perspektive aufgezeichnet hatte, sind vor allem CSU- und SPD-Stadträte verärgert. Beide Fraktionen waren für die Verlagerung. Das wertvolle, zentral an der Amper gelegene alte Stadtwerkegelände sollte an einen Investor veräußert werden. Eine federführende Rolle bei dem verlorenen Bürgerentscheid hatte die BBV, die nun den Oberbürgermeister stellt. Noch ist nichts entschieden, aber es zeichnet sich ab, dass die Kosten für den Umzug und den Verbleib am Standort in etwa gleich hoch sein sollen. Das haben grobe erste Berechnungen des neuen Geschäftsführers Enno Steffens ergeben. Und auch ein neuer Standort für das Lager und den Fuhrpark des Unternehmens wurde bereits gefunden. Das Lager soll beim Waldfriedhof zusammen mit dem neuen Bauhof entstehen.

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