Süddeutsche Zeitung

Weltwassertag:Brucker Trinkwasserpegel sinkt

Nach Angaben der Stadtwerke besteht kein Grund zur Sorge, weil sich das Reservoir im Rothschwaiger Forst aus vielen Quellen speist.

Der Wasserspiegel in den Brunnen der Brucker Stadtwerke ist in den vergangenen zehn Jahren im Mittelwert um 40 bis 50 Zentimeter gesunken. Allerdings sei noch genügend Wasser vorhanden, sagt Christian Wiegner, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerken.

Der Klimawandel lässt auch im Alpenvorland die Trinkwasservorräte schrumpfen. Im Winter fällt zu wenig Schnee, im Sommer bleibt der Regen aus und Bäche fallen trocken. "Trockenperioden und weniger Regen wirken sich auf den Wasserstand in unserem Brunnen aus", sagt Wiegner in einer Stellungnahme zum Weltwassertag an diesem Mittwoch, 22. März. Das Datum soll an die Bedeutung sowie Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser erinnern. Denn Wasser ist zwar lebensnotwendig, aber nicht für alle Menschen in ausreichender Menge und Qualität zugänglich.

Im Einzugsgebiet der Brucker Stadtwerke sei die grundwasserführende Erdschicht ausreichend gefüllt, weil zahlreiche Wasserzuläufe das Quellgebiet speisen. "Durch unser kontinuierlich gewartetes Leitungssystem können wir Verluste vermeiden und müssen kaum Wasserrohrbrüche oder Leckagen beheben", sagt Wiegner.

Das Wasser durchläuft auf seinem Weg zu den Brunnen eine natürliche Filtration durch mehrere Schichten, welcher es die gute Qualität und den frischen Geschmack verdankt. Ohne Nachbehandlung fördern Pumpen das Trinkwasser in einen Hochbehälter, von wo aus die Verteilung erfolgt. Pro Jahr fließen etwa 2,9 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zu den Verbrauchern in Fürstenfeldbruck, Gelbenholzen und Lindach. Das entspricht dem zweieinhalbfachen Inhalt des Weßlinger Sees.

Die Stadtwerke investieren jährlich annähernd eine Million Euro in die Erneuerung des Leitungssystems. In den vergangenen Jahren wurden alle Pumpen zur Beförderung des Trinkwassers durch Hocheffizienzpumpen ersetzt. Rund 300 000 Euro fließen in die Erneuerung der Steuertechnik sowie in die Wartung des Leitungsnetzes.

Die Situation im Rothschwaiger Forst, wo das Wasser gewonnen wird, beeinflusst die Trinkwasserqualität. Die Stadtwerke fördern deshalb den Umbau des Waldes von einem reinen Nadelwald in einen Mischwald. So wird ein niedriger Nitratwert dadurch erreicht, dass der Anteil der Laubbäume steigt. Der Nitratwert liegt laut Wiegner um 50 Prozent unter den Vorgaben der Trinkwasserverordnung.

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