Fürstenfeldbruck:Karmasin will Schlachthof retten

Landrat und Geschäftsführung dementieren aber Probleme

Beim Brucker Schlachthof scheint es wirtschaftlich nicht zum Besten zu stehen. Jedenfalls erklärte Landrat Thomas Karmasin (CSU) am Montag auf dem Kreisbauerntag in Türkenfeld, er werde dafür eintreten, dass der Betrieb als regionaler Schlachthof erhalten bleibe. Auch der Kreistag sei bereit, das Unternehmen zu "retten". Am Tag darauf dementierte Karmasin ebenso wie Bernhard Huber, Mitglied im dreiköpfigen Führungsteam des Unternehmens, jedoch eine wirtschaftliche Schieflage. "An solchen Gerüchten ist nichts dran. Wir tun uns schwer, aber wir schreiben schwarze Zahlen", versicherte Huber der SZ. Der Schlachthof kämpfe um seinen Ruf und müsse "um Kunden werben", sagte der Landrat. Vor einem Jahr hatte Engelbert Jais, der Obermeister der Metzgerinnung, erklärt, es würden jährlich etwa 3500 Schweine, knapp 800 Rinder und einige Schafe geschlachtet. Zum Überleben müsse der Betrieb diese Zahl jedoch verdoppeln. Huber konnte am Mittwoch keine konkreten Zahlen nennen, seinen Angaben zufolge ist aber die Zahl der Schlachtungen gestiegen. Die Kommanditisten der GmbH & Co KG treffen sich am Donnerstag zu einer Gesellschafterversammlung, an der auch der Landrat teilnehmen wird. Der Landkreis Fürstenfeldbruck hält als stiller Teilhaber einen Anteil von 20 Prozent. Der Schlachthof hatte im Mai 2017 den Betrieb einstellen müssen, nachdem die Tierrechtsorganisation Soko Tierschutz Videoaufnahmen über Quälereien veröffentlichten. Drei Metzger wurden deswegen zu Geldstrafen verurteilt. Nach knapp einem Jahr konnte der Schlachthof unter neuer Leitung und mit einem anderen Konzept im Frühjahr 2018 wieder eröffnet werden.

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