Seit Dezember 2014 haben Ehrenamtliche den Geflüchteten in der Unterkunft am Fliegerhorst nicht nur die deutsche Sprache gelernt, sondern auch Kultur vermittelt und in der Ausnahmesituation Beistand geboten. Zu Beginn ist die Ausstattung laut dem Brucker Forum mangelhaft gewesen, jedoch habe das Brucker Forum und die Stadt einen Umbau des Unterrichtsraumes finanziell unterstützt. In dem erneuerten Klassenzimmer mit Overheadprojektor und Übungs- und Lehrmaterialien haben etwa 50 Menschen Platz.
Die Gruppe der Ehrenamtlichen sind keine ausgebildeten Lehrer. Die oftmals unübersichtliche Belegungssituation in der Flüchtlingseinrichtung im Fliegerhorst macht einen festen Lehrplan fast unmöglich. Deshalb entwickelten die ehrenamtlichen Lehrer von einander unabhängige Lektionen, die sich auf Themengebiete, wie Kochen und Essen, Familie und Kultur, beziehen. "Die langjährige Ausdauer und die Verlässlichkeit des Teams ist beeindruckend. Mit welcher unglaublichen Begeisterung die Ehrenamtlichen den Teilnehmern in den Kursen zur Seite stehen und die Deutschangebote konstant über so einen langen Zeitraum, jede Woche aufs Neue vorbereiten und durchführen", sagt Gaby Dawid. Dawid koordiniert für das Brucker Forum die ehrenamtlichen Deutschlehrer. Mehrmals wöchentlich treffen sich die Geflüchteten aller Nationalitäten, um zusammen Deutsch zu lernen. Dabei müssen die Ehrenamtlichen flexibel sein, denn die Anzahl der Kursteilnehmer wechselt immer wieder. So könne es von Einzelunterricht bis hin zu großen Klassen mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen kommen. Gleichzeitig seien die Ehrenamtlichen Ansprechpartner und Helfer in der neuen Lebenssituation. Dazu gehöre das Aufarbeiten der individuellen Fluchtgeschichten, das Bewältigen der alltäglichen Probleme und das Verarbeiten von psychischen Problemen.