Fürstenfeldbruck:Per App zum Hofladen

Fürstenfeldbruck: Mehr als 90 Hofläden sind in der App verzeichnet, unter ihnen auch Kaspar's Hofladen in Puchheim.

Mehr als 90 Hofläden sind in der App verzeichnet, unter ihnen auch Kaspar's Hofladen in Puchheim.

(Foto: Jana Islinger)

Viele Landwirte verkaufen ihre Erzeugnisse direkt an Kunden. Der Student Johannes Lampart-Heinemann aus Fürstenfeldbruck hat ein Online-Verzeichnis dieser Geschäfte erstellt.

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Im Landkreis gibt es eine Vielzahl von Landwirten, die ihre Erzeugnisse ab Hof verkaufen. Um das Auffinden von Hofläden zu erleichtern und deren Angebote besser zugänglich zu machen, hat Johannes Lampart-Heinemann aus Fürstenfeldbruck zusammen mit Studienkollegen die Verbraucher-App "Brucker Hofladen" entwickelt. Wer sich die App, verfügbar über iOS und Android, auf sein Handy oder auf den PC herunterlädt, kann sich, nach Orten gegliedert, alle aufgenommenen Verkaufsstellen ansehen und die Angebotsvielfalt quasi ins Haus holen. Abgefragt werden können die jeweiligen Produkte, die Lage im Ort, der Weg dorthin, die Öffnungszeiten, Kontaktdaten und vieles mehr.

Über 90 Hofläden haben sich mittlerweile aufnehmen lassen, Tendenz steigend. "Die App und ihre Verwendung sind für die Betreiber der Hofläden und die Nutzer kostenlos. Unser Ziel ist es, die Landwirte zu unterstützen, die ihre Produkte in Hofläden oder auch rund um die Uhr in Automaten anbieten", erzählt Wirtschaftsstudent Lampart-Heinemann. Außerdem möchten die Ersteller der App den Verbrauchern zeigen, dass es in der Region viele hochqualitative Lebensmittel aus Betrieben mit ökologischer Landwirtschaft und/oder artgerechter Tierhaltung gibt.

Verzicht auf Transporte

"Diese Lebensmittel sind objektiv besser als das meiste, was man im Supermarkt findet. Und viele Hofläden haben Selbstbedienung, was uns schon die eine oder andere Last-Minute Grill Party am Sonntag ermöglicht hat", verrät der Initiator. Als weitere Vorteile nennt der 24-jährige Student, dass durch den Einkauf in Hofläden die Wertschöpfung beim Produzenten verbleibe und durch den Wegfall von Transporten zu den Händlern die Umwelt geschützt und damit ein kleiner Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels geleistet werde.

Laut der App-Präsentation im Internet entfallen 19 Prozent aller Emissionen der Lebensmittelindustrie auf den Warentransport, außerdem fallen jährlich rund 103 000 Tonnen Verpackungsmüll für Obst- und Gemüse an und vom Einzelhandel werden jedes Jahr circa 800 000 Tonnen Lebensmittel weggeschmissen. Der Einkauf in Hofläden könne dies alles etwas abmildern. Das Team arbeitet mit dem Ernährungsrat des Landkreises zusammen, der für die Erstellung der App eine Auflistung von Hofläden überließ und mit einem kleinen finanziellen Beitrag zum Beispiel den Druck von Flyern finanzierte.

Fürstenfeldbruck: Weniger Verpackung, kürzere Transportwege: Hofläden haben viele regionale Waren im Angebot.

Weniger Verpackung, kürzere Transportwege: Hofläden haben viele regionale Waren im Angebot.

(Foto: Jana Islinger)

Auf die Frage, wie es zur Entwicklung der App kam, erzählt Lampart-Heinemann, die Idee sei seit Längerem in seinem Kopf gereift. Öfter ist er mit dem Fahrrad im Landkreis unterwegs und hat Hofläden oder Automaten entdeckt, von denen er nie etwas gehört oder gesehen hat. Er finde eigentlich alles, von simplen Läden mit Selbstbedienung, wo nach dem Vertrauensprinzip bezahlt wird, über Verkaufsautomaten, die manchmal sogar Kartenzahlung akzeptieren, bis hin zu eigenständigen Verkaufsräumen mit Öffnungszeiten und Personal. "Das Problem ist nur, dass diese Verkaufsstellen schwer zu finden sind, da die wenigsten aktiv beworben werden", schildert Johannes Lampart-Heinemann.

Er wollte sie deshalb für die Allgemeinheit sichtbar machen. Es sei "relativ schwierig" gewesen, möglichst alle Verkaufsstellen ausfindig zu machen, mache habe man nur durch "gezieltes Abfahren der Dörfer" entdeckt. Er sei sich auch sicher, nicht alle im Landkreis erfasst zu haben. Daher findet man in der App auch ein Aufnahmeformular. Ansonsten können Interessenten auch eine E-Mail an "johannes@bruckerhofladen.de" schicken, um aufgenommen zu werden. Das App-Team war auch schon sozial aktiv.

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