Fürstenfeldbruck:Hitparade der Stromfresser

Die Stadt bezuschusst den Austausch alter Haushaltselektrogeräte. Ein Kühlschrank war 37 Jahre im Betrieb

Von Felix Schulz, Fürstenfeldbruck

Mit Oldtimern ist das ja immer so eine Sache. Man verbindet nostalgische Erinnerungen mit ihnen, die Formen holen manch einen schnell zurück in die Vergangenheit. Doch sind Oldtimer bei aller Freude um einiges ineffizienter als moderne Geräte. Das gilt auch für alte "stromfressende" Waschmaschinen und Kühlschränke, die einst im neubezogenen Haus in Küche oder Bad installiert wurden. Möglicherweise treiben heute noch einige von ihnen ihr Unwesen in dem einen oder anderen Haushalt.

Auch die Stadt Fürstenfeldbruck hat die Problematik des übermäßigen Stromverbrauchs von Altgeräten erkannt und in Kooperation mit einem Elektrofachgeschäft zur "Stromfresser-Tauschaktion" aufgerufen, um einen Anreiz für den Austausch der alten Geräte zu schaffen. Die Aktion lief während der Energietage Fürstenfeldbruck, auf denen Klimaschutzbeauftragte Anja Wendler an ihrem Stand aufzeigte, dass insbesondere bei Haushaltsgeräten großes Einsparpotenzial bestehe. Durchschnittlich 17 Prozent des Gesamtstromverbrauchs fließen in Kühl- und Gefriergeräte sowie 13 Prozent ins Waschen und Trocknen. Wendler rät zu Modellen der Energieeffizienzklasse A+++, welche bereits 20 Prozent gegenüber Geräten der Klasse A++ einsparen würden. Das senkt den Energieverbrauch ungemein, ist umweltfreundlicher und entlastet den Geldbeutel.

Mitgemacht haben rund 20 Brucker. Die ältesten Waschmaschinen sowie Kühl- und Gefrierschränke wurden gekürt. Mit 37 Jahren im Betrieb konnte sich Ilse Dienelt mit ihrem Kühlschrank den ersten Platz und eine Prämie von 500 Euro sichern, welche von der Stadt Fürstenfeldbruck und von dem Elektrohändler gleichermaßen ausgestellt worden sind. Franz Schmalz gewann einen ebenso großen Zuschuss mit seiner 36 Jahre alten Waschmaschine von Miele. Das Geld habe er bereits für ein Neugerät von der selben Marke aufgewendet. "Die Waschmaschine hat bis auf eine Reparatur in 36 Jahren immer einwandfrei funktioniert. Wer gibt so ein Gerät denn einfach her", entgegnet Franz Schmalz auf die Frage, warum er sich bislang noch keine neue Waschmaschine angeschafft hatte. Das Elektrogeschäft hatte sich dabei um eine kompetente Beratung und die fachgerechte Entsorgung der siegreichen Altgeräte gekümmert. Die jeweils Zweit- und Drittplatzierten des Wettbewerbs haben ein Strommessgerät erhalten, welches das Aufspüren von "Stromfressern" im Haushalt ermöglicht. Derartige Geräte können im Übrigen auch von der Stadt Fürstenfeldbruck ausgeliehen werden.

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