Die Folgen der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu lindern, den Menschen dort zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen - mit dieser Mission sind am Mittwoch in der Früh Mitglieder des Technischen Hilfswerks Fürstenfeldbruck (THW) in die von den Flutwellen zerstörten Kommunen aufgebrochen. 17 ehrenamtliche Helfer sind es, die ihre Zeit opfern, damit es Mitmenschen besser geht. Bevor die Brucker Delegation allerdings in Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz eingesetzt werden kann, ist ihr erstes Ziel der Nürburgring.
An der legendären Rennstrecke treffen sich die Helfer von allen Rettungs- und Hilfsorganisationen. "Dort ist eine Sammelstelle mit Registrierung der Einsatzkräfte, und erst dort bekommen wir die Informationen zum genauen Einsatzort und der Art der technischen Hilfeleistung", sagt Christoph Weßbecher, der Zugführer des THW. Er begleitet den Konvoi aus vier Fahrzeugen und zwei Anhängern. Die Brucker haben einen Kipper-Lkw und Bagger dabei. Zunächst heiße es, "Kräfte sammeln und einteilen", erklärt Gottfried Obermair, FW-Kreisrat und Referent für Technische Hilfe und Feuerwehren im Landkreis Fürstenfeldbruck. Zu den Aufgaben des THW zählen beispielsweise große und kleine Aufräumarbeiten, je nach mitgebrachten Gerätschaften und das Auspumpen von Kellern. Auf den Fahrzeugen befinden sich neben den technischen Geräten Zelte, Feldbetten und Schlafsäcke, damit die 17 Männer für drei bis vier Tage "autark" leben könnten. Wüssten sie doch noch nicht, was sie am Einsatzort erwarte, sagt Gruppenleiter Christian Feucht. Die Dauer des Einsatzes ist für fünf bis sieben Tage angesetzt. Verabschiedet wurde die Mannschaft von Gottfried Obermair und THW-Ortsbeauftragtem Philipp Donath.
Mittlerweile ist die Wasserwacht Fürstenfeldbruck schon nach nur zweitägigem Einsatz zurückgekehrt. Der Wasserrettungszug Oberbayern folgte bereits kurz nach der Flutwelle am 16. Juli einem Hilfeersuchen und wurde in Mönchengladbach stationiert. Das Bayerische Rote Kreuz war mit drei Fahrzeugen, einem Einsatzleitfahrzeug sowie einem Mannschaftstransportwagen und zehn Mitgliedern der Wasserwacht im Einsatz. Ihre Aufgabe war es, bereit zu stehen, falls eine der Talsperren zerstört worden wäre. Der lokale Einsatzleiter entschied, dass der Wasserrettungszug aus Oberbayern als Reserve vorgehalten werden sollte. Er kam aber nicht zum Einsatz.
Auch dies ist Alltag im Ehrenamt. Bei Katastropheneinsätzen werden auch Kräfte vorgehalten, die dann nicht eingesetzt werden, so gerne die Freiwilligen auch helfen wollen. Weil die Hilfe aus Oberbayern nicht mehr benötigt wurde, wurde der Einsatz nach zwei Tagen beendet, und der Wasserrettungszug konnte wieder nach Hause fahren.