Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Hasenpest breitet sich im Landkreis aus

Die Hasenpest greift im Landkreis weiter um sich. Inzwischen gibt es auch bestätigte Fällen in Eichenau und Puchheim. Deshalb bitten die Jäger die Bevölkerung, besonders vorsichtig zu sein. "Sowohl Mensch als auch Hund können sich leicht mit der bakteriellen Krankheit infizieren", erklärt Michael Pöllmann, der Sprecher der Jagdkreisgruppe. Werde die Krankheit richtig diagnostiziert, sei sie mit Antibiotika behandelbar. Unbehandelt aber sei sie gefährlich und im Extremfall sogar tödlich. "Daher bitten wir die Bevölkerung in der Natur um erhöhte Aufmerksamkeit, insbesondere hinsichtlich ungewöhnlich zutraulicher oder toter Tiere", sagt Pöllmann. Wichtig sei auch, dass tote Tiere fachgerecht entsorgt werden. Das sei entscheidend, weil dann der Erreger bestimmt und der Seuchenumfang beurteilt werden kann. Andererseits sei es wichtig, verseuchte Kadaver schnellstmöglich zu entfernen. "Der Erreger überlebt mitunter Wochen bis Monate, und Kadaver sind ein maßgebliches Ansteckungsrisiko," sagt Pöllmann. Auf keinen Fall solle man Hunde frei laufen lassen. Das sei im Landkreis gerade besonders kontraproduktiv.

Wer einen toten Hasen findet, soll sofort einen Jäger informieren und ihm den Fundort genau beschreiben. Wer seinen Jäger nicht kennt, kann sich auch an eine Polizeidienststelle wenden. Wenn man selbst oder der Hund Kontakt zum Kadaver hatte, solle man sich und den Hund beim Arzt untersuchen lassen.

Die Jäger holen tote Tiere ab und übergeben sie dem Veterinäramt zur Untersuchung. Der Erreger kann auch durch Staub übertragen werden, deshalb tragen sie dabei Atemmaske und Handschuhe. Der Körper wird mehrfach und luftdicht verpackt. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

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Quelle:
SZ vom 22.10.2019 / ihr
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