Fürstenfeldbruck:Goldgrube Altpapier

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Mit dem Verkauf von Werstoffen verdient der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Millionen

Gerhard Eisenkolb

Dank hoher Überschüsse aus dem Verkauf von Wertstoffen baut der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises seit Jahren Rücklagen auf, die sich in konstanten oder sogar sinkenden Müllgebühren niederschlagen. Auch für das Jahr 2011 meldet der Leiter des Kommunalunternehmens, Herbert Britzelmair, wieder Mehrerlöse in einer Gesamthöhe von rund 2,4 Millionen Euro. Den Überschuss führt der Chef des AWB vor allem auf die gute Konjunktur zurück, die sich in steigenden Preisen für Altpapier und Altmetalle niederschlug. Brachte die Verwertung des Altpapiers 2010 noch Verkaufserlöse in Höhe von insgesamt zwei Millionen Euro, waren es eine Jahr später 3,2 Millionen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der an den großen und kleinen Wertstoffhöfen gesammelten Altmetalle verdoppelte sich innerhalb eine Jahres von 300 000 auf rund 600 000 Euro. Beim Altholz schlugen sich Einsparungen bei der Sammlung, beim Transport und bei der Verwertung in höheren Erlösen nieder. Schließlich nahmen auch die Einnahmen aus den Müllgebühren um 300 000 Euro auf 15,9 Millionen Euro zu. Diese Mehrung wird mit einem leichten Einwohnerzuwachs begründet. Sowohl das Aufkommen an Restmüll als auch an gesammelten Wertstoffen erwies sich 2011 im Vergleich mit dem Vorjahr als relativ konstant. Die in den Öfen in Geiselbullach entsorgte Restmüllmenge aus Haushalten und Gewerbebetrieben wird mit insgesamt 34 294 Tonnen angegeben. 55 972 Tonnen an Wertstoffen wurden der Wiederverwertung zugeführt. Die größte Fraktion bildete wieder das Altpapier. In den Sammelbehältern der Wertstoffhöfe und in den blauen Papiertonnen landeten rund 18 600 Tonnen Altpapier. Dazu kommen weitere 1750 Tonnen Zeitungen und Illustrierte, die bei Bündelsammlungen an Straßenrand abgelegt wurden. Beim Sammeln des Altpapiers nehmen jedoch immer mehr Haushalte und Firmen den kostenlosen Holservice des AWB in Anspruch. Die Zahl der seit dem Jahr 2008 aufgestellten Papiertonnen erhöhte sich 2011 um 1559 auf insgesamt 17 820. Die Gesamtzahl der Restmüllbehälter nahm um 736 auf nunmehr 56 798 zu. Wie berichtet, wird das zum 1. Juni in Kraft tretende neue Kreislaufwirtschaftsgesetz Auswirkungen auf die Müllentsorgung im Landkreis haben. Um dem Landkreis über dessen Kommunalunternehmen weiterhin den Zugriff auf alle Abfälle aus privaten Haushalten zu sichern, rät der AWB-Leiter zur Einführung einer Wertstofftonne. Dieser Option steht der Kreistag aufgeschlossen gegenüber. Nur so ist es laut Britzelmair möglich, das Aufstellen von Wertstofftonnen privater Anbieter zum Sammeln von Kunststoffen und Altmetallen zu verhindern. An den Wertstoffhöfen betrug im vergangenen Jahr das Aufkommen an Weißblech und Altmetall rund 3550 Tonnen. Mit der Einführung der Papiertonnen konnte der AWB vor drei Jahren verhindern, dass privaten Entsorger im Landkreis Altpapiertonnen aufstellten. Damals hatten private Versorger in den Großgemeinden des Landkreises kostenlose blaue Tonnen verteilt. Als der AWB eigene Altpapiertonnen verteilt, zogen sich die Firmen zurück.

© SZ vom 09.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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