Fürstenfeldbruck:Gelungene Präsentation neuer Geschäftsideen

Jungunternehmer-Messe

Die kleine Lily mit Papa Robert Gröschel (rechts daneben) wird von Andreas Mall (vorne) und Sari Sigl (hinten) am Almighty-Boards-Stand begrüßt.

(Foto: Günther Reger)

Die Messe für Existenzgründer zieht 1550 Besucher an. Die Organisatoren sind mit der Resonanz sehr zufrieden

Von felix schulz, Fürstenfeldbruck

Bei dem Gedanken an Innovation schweifen die meisten wahrscheinlich ab in ferne Länder, etwa ins hochtechnologisierte Japan oder zu Google und Co ins Silicon Valley in Kalifornien. Dass Innovation aber auch in Köpfen nur einige Straßen weiter entstehen kann, hat die diesjährige Messe der Jungunternehmer im Landratsamt Fürstenfeldbruck eindrucksvoll bewiesen.

Durch die Zusammenarbeit des Amtes für Wirtschaftsförderung Fürstenfeldbruck, unter der Leitung von Barbara Magg, und der Industrie- und Handelskammer (IHK) war es den insgesamt 53 Ausstellern möglich, sich und ihre Produkte der Öffentlichkeit zu vorzustellen. Wie man die eigene Person und Geschäftsidee bestmöglich präsentiert, wurde den Jungunternehmern vier Wochen zuvor im Rahmen eines Workshops mit Schwerpunkt Marketing von anerkannten Experten gezeigt. Die Umsetzung der erworbenen Kenntnisse wurde dann am Messewochenende von 35 Juroren geprüft, die besten drei erhielten jeweils einen Preis. Einer der Juroren war Harald Hof, betriebswirtschaftlicher Berater des IHK-Zentrums in Weilheim, der schon seit der ersten Jungunternehmermesse 2007 bei der Gestaltung des Konzepts mitwirkt: "Auffällig ist, dass die Stände von Messe zu Messe professioneller werden." Der Hauptaugenmerk der Juroren liege dabei zum einen auf dem sogenannten "elevator pitch", also der Fähigkeit, sich innerhalb von 30 Sekunden möglichst überzeugend zu präsentieren. Zum anderen gehe es um die "Standpräsenz", die optimale Verwendung des zur Verfügung gestellten Raums.

Da viele Unternehmen an unzureichendem Marketing scheitern, ist Hofs Motto "Tue Gutes und rede drüber", was sich die vier Jungs von "Almighty Boards" zu Herzen genommen haben. Nach der Entwicklung eines Boards speziell für die Slackline sucht das Team um Andreas Mall nun mit dem "Slackdeck Balance" den Einstieg in das Gesundheitsmanagement. Die besondere Wölbung des sogenannten Balance Boards erlaubt die volle Konzentration auf die anspruchsvollen Übungen, die der teameigene Physiotherapeut Felix Brach entwickelt hat. "Insbesondere können die Bauch-, Rumpf-, und Rückenmuskulatur gestärkt werden, welche im Büroalltag unzureichend gefordert werden", erklärt Andreas Mall. So hätten auf der Messe bereits die Führungskräfte der Sparkasse und des Fitnessstudios "Hardy's Fitness" vielversprechendes Interesse gezeigt.

Neugierde konnte auch eine weitere einzigartige Erfindung wecken: das "Folding Skibike" des gleichnamigen Unternehmens von Johann Selb. "Einzigartig ist nicht das Skibike selbst, das gibt es nämlich schon seit über 70 Jahren, sondern die Möglichkeit, es zweimal zu falten", erläutert der 71-Jährige. So wird die einst sperrige Alternative zu Ski und Snowboard gut transportierbar.

Erstmalig bot die Messe dieses Jahr zur großen Freude der Besucher auch ein umfangreiches Rahmenprogramm an. So wurde die Münchner Straße zum Zwecke einer Ausstellung der Integrierten Leitstelle (ILS) gesperrt, welche rund 25 Feuerwehr- und Krankenwagen-Oldtimer zur Schau stellte. Neben einer Hüpfburg und einem Clown zur Unterhaltung der Kinder hielten zahlreiche Aussteller im Sitzungssaal des Landratsamts Vorträge zum Thema "Gelebte Existenz", welche diverse lebensnahe Bereiche abdeckte. So auch Hjalmar Hagen, Gründer der "Konfliktwerkstatt", der mit seinem Pilotseminar "Segel dich stark" eine Kombination aus Resilienztraining und Segeln vorstellte: "Auf dem Boot lernt man, unveränderliche Gegebenheiten zu akzeptieren. Im anschließenden Coaching zeige ich den Leuten, wie sie die Erfahrungen im Alltag umsetzen können."

Darüber hinaus stellen die einfallsreichen Stände eine Inspirationsquelle für angehende Existenzgründer dar, so auch für Viktorija Sudnikowa, die mit ihrem Partner über ein Start-Up im IT-Bereich nachdenkt. "Wir können uns hier mit den Ausstellern austauschen, etwas über ihre Geschichte erfahren und so wichtige Erfahrungen sammeln." "Ich bin sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Die Resonanz der 1550 Besucher und die der Aussteller war durch die Bank positiv", bilanziert Barbara Magg am Schluss. Den ersten Platz und damit einen Stand auf der FFB-Schau in Olching gewann die Ledertaschenmanufaktur skaril-design. Johann Selb landete mit seinem "Folding Skibike" auf Rang zwei und darf sich nun über ein Seminar bei der IHK freuen, während das Team der Olchinger Braumanufaktur mit dem dritten Platz ein Mountainbike von der Firma Coca Cola erhielt.

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