Fürstenfeldbruck:Geld und Strafe

Wirtschaftsseminar für Schüler der Fachoberschule

Die Staaten Europas stecken in der Krise. Trotz Rettungsschirm und Schuldenschnitt ist Griechenland derzeit mit über 300 Milliarden Euro verschuldet und die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise sind dort seit Jahren spürbar. Doch was war der Auslöser der Krise, welche Risiken birgt eine hohe Inflationsrate, was steckt hinter der Wortneuschöpfung "Grexit" und wie sieht die Zukunft der europäischen Staaten aus. Diesen Fragen widmete sich Sven Lilienthal von der Deutschen Bundesbank in einem Wirtschaftsseminar, das die Sparkasse Fürstenfeldbruck für Schüler der FOS/BOS schon seit mehreren Jahren anbietet.

Als Notenbank vergebe die deutsche Bundesbank Kredite an kleinere Geldinstitute und sei für die Währungsstabilität verantwortlich, erklärte Lilienthal. "Wir sind für die gesamte Geldpolitik zuständig." Streng davon zu trennen seien Lohnregelungen sowie die Fiskal- oder Sozialpolitik. Darum kümmerten sich die europäischen Staaten selbst. "Sie müssen jetzt ihre Hausaufgaben machen und die nötigen Reformen umsetzen", betonte Lilienthal. Die Geldpolitik allein könne die Krise nicht lösen.

Etwas greifbarer mutete dagegen der Vortrag von Dietmar König, Leiter des Jugendamts Fürstenfeldbruck, an. Er referierte über verschiedene Aspekte des Jugendstrafrechts, bei dessen Anwendung immer der Erziehungsgedanke im Vordergrund stehe. Die Ahndungen im Jugendstrafrecht reichten von Ermahnungen über Arbeitsauflagen bis hin zu vierwöchigem Jugendarrest. Es würden auch Weisungen wie das Aufsuchen einer Suchtberatung oder das Lesen ausgewählter Büchern verhängt. "Die Leseweisung hat sich noch nicht überall durchgesetzt", erklärte er, "aber Studien zeigen, dass sie die Straffälligkeit von Jugendlichen senken kann." In Bruck habe sich diese Strafform im Rahmen eines Modellversuchs der Münchner Jugendgerichte bereits vor drei Jahren etabliert.

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