Es war erneut ein ganz besonderer Abend für den Historischen Verein Fürstenfeldbruck. Denn bei der Jahreshauptversammlung haben zwei altgediente Vorstandsmitglieder, Schriftführer Peter Wollein und Schatzmeister Volker Goldbeck, ihre Posten zur Verfügung gestellt. Damit hat sich die "Aufbaugeneration", wie die Vorsitzende Ulrike Bergheim sie nannte, nun vollständig zurück gezogen. Denn vor zwei Jahren hatte bereits Otto Meißner, der den Verein zuvor elf Jahre lang geführt hatte, sein Amt an Bergheim übergeben. Wolllein und Goldbeck hatten damals ihre Positionen noch behalten, um der neuen Vorsitzenden eine reibungslose Einarbeitungszeit zu ermöglichen. Nun haben die 79 anwesenden Mitglieder Angela Thorwirth zur ersten Schatzmeisterin des Vereins und Friedrich Staudacher zum neuen Schriftführer gewählt.
Zuvor war der Verein allerdings für einige Minuten komplett ohne Führung. Denn da bei der Wahl 2015 nicht ausdrücklich geklärt wurde, ob Bergheim und der zweite Vorsitzende Jürgen Hollbach für die restliche Amtsperiode von zwei Jahren oder für eine neue reguläre Amtszeit von vier Jahren gewählt werden, sollte diese Unsicherheit nun durch eine Neuwahl ausgeräumt werden. Beide wurden nach ihrem formellen Rücktritt direkt einstimmig wiedergewählt, diesmal sicher für eine vierjährige Amtszeit.
Eine wichtige Personalie musste der Verein schon im September 2016 klären. Nachdem Werner Dreher, der Herausgeber der Brucker Blätter, des Jahrbuchs des Vereins, krankheitsbedingt seine Arbeit nicht fortsetzten konnte, musste schnell Ersatz gefunden werden, weil das Heft schon mitten in der Produktion war. Alfred Beheim hatte sich damals kurzfristig bereit erklärt, die Aufgabe zu übernehmen. Bei der Mitgliederversammlung wurde er nun auch offiziell als Beisitzer und Verantwortlicher der Blätter bestätigt. Der 60-Jährige ist Leiter des Revisionsamts in München, war 18 Jahre Gemeinderat in Hattenhofen und lange Zweiter Bürgermeister der Gemeinde. Neben Beheim wurden noch drei weitere Beisitzer neu gewählt: Kreisheimatpflegerin Susanne Poller, Ulrich Bähr und Wolfgang Wuthe. In seinem letzten Jahresbericht erklärte der scheidende Schriftführer Peter Wollein, dass er das Amt nach 13 Jahren aus Altersgründen, aber auch, weil er mehr Freizeit haben möchte, niederlegt. Sein Nachfolger Friedrich Staudacher erklärte in seiner Vorstellung, dass er das Amt, das sein Vorgänger als "Mädchen für alles" beschrieben hatte, mit Freude übernehmen möchte. Der 72-Jährige ist seit fünf Jahren Mitglied der Vereins und vor mehr als 14 Jahren von München nach Eichenau gezogen, wo er auch als Feldgeschworener unterwegs ist.
Volker Goldbeck verabschiedete sich mit einem letzten Kassenbericht aus der Vorstandsarbeit. Zehn Jahre lang habe er das Amt inne gehabt - nur einer seiner Vorgänger habe es länger ausgehalten. Seine Nachfolgerin Angela Thorwart kennt sich mit der Materie aus, sie ist seit knapp 20 Jahren Betriebswirtin bei der Sparkasse. Den anwesenden Mitgliedern des Vereins versprachsie, mit dem Geld des Vereins genauso sorgsam umzugehen, wie Goldbeck.