Fürstenfeldbruck:Frauenjubiläum

Ein Kabarettprogramm thematisiert die Gleichberechtigung

Von Larissa Kahr

"Männer und Frauen haben grundsätzlich dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten" besagt der am 30. November 1918 in Kraft getretene Artikel 109, Abs. 2 der Weimarer Verfassung. Knapp zwei Monate später, am 19. Januar 1919, war es Frauen erstmals gestattet, an der Wahl zur Nationalversammlung teilzunehmen und auch gewählt zu werden. Im Ringen um Freiheit und Gleichheit, den Grundprinzipien der Demokratie, war ein wegweisender Grundstein gelegt.

In diesem Jahr feiert dieses historische Ereignis sein 100-jähriges Jubiläum. "Viel ist schon passiert in dieser Zeit, aber es ist auch viel zu tun", sagt Gertrud Merkert, Gemeinderätin und stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Eichenau. Deshalb wollten die Genossinnen unbedingt in Form einer Veranstaltung auf das Thema aufmerksam machen und einen kleinen Beitrag dazu liefern, damit sich in Zukunft noch mehr bewege, sagt Merkert.

Die "Jahrhundertrevue - Frauen Ungeheuer im Kommen", des Kabarett-Duos "Generationenkompott" bietet mit ihrer satirischen Herangehensweise ein geeignetes Format, um das Frauenthema aufzugreifen. Das Programm von Gisela Elisabeth Marx, die mit Sprache und Gesang spielt, und Dorrit Bauerecker an Klavier und Akkordeon lässt die verschiedenen Epochen der vergangenen hundert Jahre satirisch aufleben. Laut Ankündigung kommen die unterschiedlichsten Siege und Niederlagen der Frauen im Kampf um ihre Rechte darin vor. Das Karbarettgespann thematisiert beispielsweise auch das erst im Jahr 1977 verabschiedete Gesetz, das es Frauen erlaubt, ohne die Einwilligung ihres Mannes arbeiten zu gehen - ganze 58 Jahre nach dem Erlass des Frauenwahlrechts. "Denn die gesetzliche Gleichstellung von Mann und Frau hat sich erst peu à peu ergeben", erläutert Gertrud Merkert, und es gebe noch viele Abschnitte in der Entwicklung, die bis heute andauern würden.

Akuten Handlungsbedarf sieht Merkert vor allem im Hinblick auf die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie verweist auch darauf, dass bei den jüngsten Wahlen zum bayerischen Landtag die Frauenquote wieder abgenommenen habe - auf nunmehr 26,8 Prozent. Äußerst problematisch sei das, sagt Merkert, da Frauen einfach einen ganz eigenen Blickwinkel mitbringen würden, welcher in den Gremien nicht fehlen dürfe. Am Sonntag, den 24. Februar beginnt der Abend von 19 Uhr an, im kleinen Saal der Friesenhalle. Eingeladen sind "wirklich alle, egal ob Männer oder Frauen, jung oder alt" das Thema ginge schließlich jeden etwas an, sagt Merkert.

"Jahrhundertrevue - Frauen Ungeheuer im Kommen". Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Eichenau anlässlich des Frauentags und des 100-Jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts. Sonntag, 24. Februar, 19 Uhr, Einlass 18 Uhr, Friesenhalle, Hauptplatz 2, kleiner Saal

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