Fürstenfeldbruck:Es funktioniert noch immer

Jakarta Blues Band

Das Programm der Band ist ein Tribut an die Ära des Chicago Blues der Fünfzigerjahre, sie spielt aber auch Eigenkompositionen.

(Foto: privat)

Die Jakarta Blues Band tritt im Brucker Squash-Palast auf. Dort entstand sie vor Jahren bei einer Session

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Eigentlich ist Teddy damals, vor vier Jahren, nur zur Open Stage im Brucker Squash-Palast gegangen, um ein bisschen mit Gleichgesinnten zu musizieren. Dass an diesem Abend eine Band entsteht, die bis heute existiert, damit hätten wohl weder er noch seine Mitstreiter gedacht. "Man geht zu so einem Abend, um Leute zu treffen und sich bewusst aufeinander einzulassen. Und dann schaut man, was dabei rauskommt", erzählt der Schlagzeuger. "Wir haben angefangen zu spielen und es hat aus dem Stand funktioniert". Also haben sich die Musiker gedacht, es wäre doch schade, das Projekt gleich nach einer Session wieder aufzugeben - die "Jakarta Blues Band" war geboren. Am Freitag, 19. Februar, kommt sie nun zurück an den Ort ihrer Entstehung. Von 21 Uhr an geben die Musiker ein Konzert im Squash-Palast.

Den für eine Brucker Band ungewöhnlich klingenden Namen haben die Musiker zu Ehren eines ihrer Gründungsmitglieder gewählt: Sistah, eine Austauschstudentin aus Jakarta, die mittlerweile aber wieder zurück in ihrer Heimat ist. Doch die Band wollte nach ihrem Abgang nicht einfach aufhören. "Wir haben uns wieder gesagt, das Projekt ist noch zu gut, um es schon aufzugeben", sagt Teddy. Und auch nach dem Weggang von Sistah habe der Name gut gepasst. Denn in Jakarta findet regelmäßig seines der größten Blues-Festivals der Welt statt. Also hat man sich einen neuen Saxofonisten gesucht und einfach weiter gemeinsam musiziert.

Mittlerweile hat die Jakarta Blues Band Auftritte in einem Umkreis von 120 Kilometern um Fürstenfeldbruck herum, etwa 20 Mal im Jahr werden die Musiker für Konzerte gebucht. "Das ist genau die Zahl, die wir haben wollen, damit wir unser Hobby mit Familie und Beruf vereinbaren können", erklärt Teddy. Aktuell sind bereits die Termine bis zum Frühjahr 2017 vergeben. Einmal pro Woche treffen sich die sechs Musiker zur Probe. "Normalerweise versuchen wir, alle zwei Wochen einen Auftritt zu haben, aber es gibt auch längere Phasen, in denen wir überhaupt nicht spielen und dann wieder Wochen mit vier bis fünf Terminen." Dabei sei es egal, ob im Publikum 50 oder 2000 Gäste, etwa auf einem Volksfest, sind. "Wir spielen, weil es uns Spaß macht, und glauben, dem Publikum geht es genauso", sagt Teddy.

Neben ihm spielen in der Band seit Beginn an Bandleader Markus (Gesang und Gitarre) und Georg (Gitarre), beides ehemalige Mitglieder der damals weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten Hobo Bluesband. Die drei kennen sich bereits seit mehr als 30 Jahren, auch wenn sie erst seit der Jakarta Blues Band zusammen spielen. Ergänzt werden sie von Florian (Saxofon), Klaus (Keyboard) und Markus (Bass).

Musikalisch fühlt sich die Band dem Chicago Blues verpflichtet, vor allem dessen Hochphase 1956/57. "Das ist unsere gemeinsame Leidenschaft, weil es ein Stil ist, der eine immense Vielfalt bietet. Er ist elegant, voller Lebensfreude und von großer emotionaler Tiefe ", sagt Teddy. Vom mitreißenden Shuffle bis zum dramatischen Slow-Blues und Abstechern in den frühen Soul reicht das Repertoire der Band. Neben ein paar Eigenkompositionen spielen die Musiker vor allem Werke von ihren drei großen Vorbildern: B.B. King, Otis Rush und T-Bone Walker. Teddy ist es wichtig zu betonen, das Blues eben nicht, wie oft behauptet, nur seichtes Gedudel ist, sondern voller Tiefe und Komplexität, eine Stilrichtung, die außerdem die Grundlagen für viele spätere Stile und Stars wie etwa die Soul-Legende James Brown gelegt hat.

Konzert mit der Jakarta Blues Band, Freitag, 19. Februar, von 21 Uhr an im Sqaush-Palast, Kurt-Huber-Ring 7, Fürstenfeldbruck. Die Open Stage findet jeweils am zweiten Freitag im Monat statt.

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