Fürstenfeldbruck:Es bleibt beim Rücktritt

Vorsitzender verteidigt Schritt des Brucker Seniorenbeirats

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Für Herbert Thoma ist es das letzte Wort: Der TuS-Präsident will an seinem Rücktritt als Vorsitzender des Sportbeirats festhalten. Damit erfüllen sich die Hoffnungen von Erich Raff (CSU), dem Zweiten Bürgermeister und Sportreferenten des Stadtrats, nicht. Raff hatte sich am Mittwoch noch vorsichtig optimistisch geäußert, dass es bei einem für Mitte August anberaumten Gespräch mit Thoma und Oberbürgermeister Klaus Pleil doch noch gelingen könnte, das siebenköpfige Gremium zur Weiterarbeit zu bewegen.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass der im Frühjahr 2014 gewählte, ehrenamtlich arbeitende Sportbeirat geschlossen sein Mandat niedergelegt hat, weil er sich von der Stadt, aber auch den Vereinen links liegen gelassen fühlt. Die Stadt setze ihre Schwerpunkte im Kulturbereich und vernachlässige den Sport, so der sinngemäße Vorwurf. Und auch die Vereine hätten offenbar noch nicht begriffen, dass der Sportbeirat sich für ihre Interessen einsetze. "Mit unserem Rücktritt wollen wir ein Zeichen setzen", so der 71-Jährige in einer öffentlichen Erklärung.

Oberbürgermeister Klaus Pleil (BBV) kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Am Donnerstag sagte er, der Sportbeirat sei sehr wohl in viele Entscheidungen eingebunden und auch über wichtige Projekte informiert worden - "wir tun doch alles, aber der Herr Thoma meckert trotzdem immer." Pleil zufolge hätten vergleichbare Gremien wie etwas der Behindertenbeirat viel mehr Grund zur Klage, wenn es etwa um den Stand bei der Barrierefreiheit geht. Dem Sport aber werde ein hoher Stellenwert eingeräumt. Als Beleg verweist Pleil auf die jüngst vorgelegte Machbarkeitsstudie fürs Sportzentrum-West und den vorgesehenen ersten Abschnitt in Form zweier Fußballplätze. Axel Lämmle von der SPD habe da leider mit seinen kritischen Beiträgen im Stadtrat Porzellan zerbrochen, aber die Stadt sei auf einem guten Weg, so Pleil. Ähnlich sei es mit der Eishalle: zurzeit werden die Kosten für ein solches Projekt nahe der Amperoase geprüft.

Thoma sieht das alles kritischer. Er hofft, dass der Rücktritt "den Stein ins Rollen bringt", um den Sport in der Kreisstadt voranzubringen. Einem künftigen Beirat bietet er seine Unterstützung an, selbst aber will er sich aus dem Gremium zurückziehen. Für das Gespräch im August ist er bereit, seinen Urlaub zu unterbrechen. "Es dürfte sehr schwer werden, ihn zu ersetzen", sagt Beiratskollege Konrad Schober, der ebenfalls an seinem eigenen Rücktritt festhalten will. Gleichwohl halten die Ex-Beiräte die Wahl von Nachfolgern für sinnvoll. "Wir brauchen Vertreter für die 9000 Sportvereinsmitglieder", sagt Thoma. Das ist auch der Grund, warum vielleicht doch noch der eine oder andere aus dem Sportbeirat mit sich sprechen lässt. So wie Ute Perchtold, die den "Warnschuss" des Gremiums zwar für richtig hält, aber auch sagt: "Wenn Stadt und vereine sich bewegen, dann würde schon noch etwas gehen, für mich persönlich sind noch nicht alle Türen zu."

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