Fürstenfeldbruck:Ein Programm gegen den Erziehermangel

Fürstenfeldbruck: Erfolgreicher Abschluss: die Teilnehmerinnen des Jahrgangs 2022 gemeinsam mit Dozentinnen.

Erfolgreicher Abschluss: die Teilnehmerinnen des Jahrgangs 2022 gemeinsam mit Dozentinnen.

(Foto: Anja Koob)

In Fürstenfeldbruck können sich Eltern in zwei Jahren zu Pädagogen ausbilden lassen. 14 Frauen haben den Kurs erfolgreich abgeschlossen.

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Erzieherinnen und Erzieher sind knapp, Städte und Gemeinden gelingt es nicht, genügend Fachkräfte zu finden, damit alle Kinder einen Platz in Kindergarten oder Krippe erhalten. Die Kolping-Akademie in Fürstenfeldbruck will helfen, den Mangel an pädagogischen Fachkräften zu verringern. Sie bietet deshalb eine auf zwei Jahre verkürzte und bezahlte Ausbildung an. 14 Erzieherinnen haben kürzlich ihr Examen bestanden und können demnächst als Pädagoginnen in Kitas beginnen und ihre Arbeit aufnehmen. Der nächste Ausbildungskurs der Kolping-Akademie beginnt im September.

Der Kurs richtet sich explizit an Mütter und Väter, die in den Erzieherberuf einsteigen möchten. Deshalb ist die Ausbildung unterteilt in ein Jahr Praxiserfahrung (als Hilfskraft mit 25 Wochenstunden) und ein Jahr Theorie. Der Kurs kann auch berufsbegleitend absolviert werden. Voraussetzungen sind eigene Erziehungserfahrungen, ein mittlerer Bildungsabschluss, Deutschkenntnisse auf dem Niveau B 2+ und ein Mindestalter von 25 Jahren. Nach zwei Jahren kann man den Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin oder als staatlich anerkannter Erzieher machen. Das geht beträchtlich schneller als auf dem bislang regulären Ausbildungsweg. Der dauert fünf Jahre.

Michaela Schuster, die das von Kolping-Akademie und Agentur für Arbeit getragene Programm betreut, zählt die Vorteile aus ihrer Sicht auf. Das Angebot ermögliche denjenigen Erwachsenen einen Zugang zu dem Beruf, die den üblichen Ausbildungsweg nicht gehen könnten, weil sie Familie haben. Und auch die Träger der Kinderbetreuung, ob öffentlich oder privat, haben etwas davon, denn sie bekämen "motivierte und erfahrene" Fachkräfte. Iris Bürgermeister, eine der Teilnehmerinnen und - nach bestandener Prüfung - nun Erzieherin, pflichtet Schuster bei. Sie wolle nun "voll in einer Kita durchstarten".

Für den nächsten Erzieherkurs, der am 5. September beginnt, sind laut Kolping-Akademie noch Plätze frei. Anmeldungen sind per E-Mail möglich, entweder bei Michaela Schuster (michaela-schuster@die-kolping-akademie.de) oder bei der Agentur für Arbeit (fuerstenfeldbruck@arbeitsagentur.de).

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