Fürstenfeldbruck:Erste Masern-Fälle im Landkreis

Bislang sind drei Schüler von der Krankheit betroffen. Das Gesundheitsamt befürchtet jedoch eine Vielzahl von Ansteckungen.

Von Pia Harlaß

Während in München die Zahl der an Masern Erkrankten täglich steigt, gibt es im Umland noch wenig Vorboten einer großen Krankheitswelle. Doch möglicherweise ist das nur die Ruhe vor dem Sturm. Über 40 Fälle der Krankheit sind seit 11. April im Münchner Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) gemeldet worden. Ein paar gibt es nun auch im Landkreis. Rudolf Summer, Leiter des Gesundheitsamtes, berichtete am Mittwoch von derzeit drei Krankheitsfällen in Fürstenfeldbruck.

Masernimpfung für Erwachsene empfohlen

Ein Kreuz im Impfausweis bestätigt die Masernimpfung.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Momentan kann man nur abwarten wie sich die Viren im Landkreis verbreiten werden", sagt Summer. Bei den drei erkrankten Personen, handelt es sich um Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren. Auch wenn Masern als Kinderkrankheit gelten, sind sie gerade für Erwachsene durchaus sehr gefährlich. Die Krankheit kann in Extremfällen zu Lungen- oder Hirnhautentzündungen führen.

Auch wenn mittlerweile knapp 90 Prozent eines Grundschuljahrgangs gegen Masern geimpft sind, gibt es immer wieder Einzelfälle ohne Impfung, da diese gesetzlich nicht vorgeschrieben ist. Wer die Krankheit als Kind gehabt oder eine doppelte Impfung erhalten hat, ist von einer Ansteckung ausgeschlossen. Doch da die Impfung erst seit 1970 besteht, sind vor allem viele Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren gefährdet. Sie sind oftmals weder geimpft, noch haben sie die Krankheit im Kindesalter durchlebt.

"Schon bei der Epidemie in der Region München im Jahr 2011 wurden alle Mitarbeiter der Brucker Schulen überprüft und mussten ihren Impfpass vorlegen", sagt Karl Grünauer vom Schulamt. Die betroffenen Schulen, an denen seit vergangener Woche Krankheitsfälle auftreten, sind eine Schule in Puchheim, die Kerschensteiner Schule in Germering und die Berufliche Oberschule Fürstenfeldbruck.

Auf die Anrufe mehrerer Schulleiter hin verfasste Amtsarzt Summer ein Schreiben zur weiteren Vorgehensweise, den typischen Symptomen und den Meldepflichten. "Derzeit können wir nicht mehr tun, als die Schulen zu informieren und abzuwarten", sagt auch Grünauer, der das Schreiben an die Rektoren weitergab.

Die Symptome der Krankheit sind anfangs trügerisch und leicht mit denen einer normalen Grippe zu verwechseln. Schnupfen, gerötete Augen und Halsweh. Später kommt Fieber dazu. Erst nach ein oder zwei Tagen Ruhepause bricht dann der Ausschlag aus. "In kleinen roten Erhabenheiten, sogenannten Papeln mit samtartigem Charakter, zeigt sich der Ausschlag dann", sagt Summer.

Zwar sei die weitere Entwicklung der Streuung schlecht abschätzbar, aber sowohl Gesundheitsamt als auch Kinderärzte rechnen bald mit weiteren Fällen. Von ihren Kunden seien sie bislang noch nicht auf die Krankheitssymptome angesprochen worden, erzählen die Mitarbeiter der Bahnhofsapotheke in Fürstenfeldbruck.

Auch in der Kinderarztpraxis von Monika und Stefan Leps in Puchheim spiele die Masern-Erkrankung noch keine Rolle, erzählt Christiane Kottmaier. Möglicherweise steht die Masern-Welle aber noch bevor, nach den Pfingstferien, wenn die Inkubationszeit zu Ende ist.

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