Fürstenfeldbruck:Eine Ehe braucht diplomatisches Geschick

Fürstenfeldbruck: Glückwunsch von der Stadt: das Ehepaar (von links) Anton und Gisela Littel mit Oberbürgermeister Erich Raff.

Glückwunsch von der Stadt: das Ehepaar (von links) Anton und Gisela Littel mit Oberbürgermeister Erich Raff.

(Foto: Quirin Knospe)

Die Fürstenfeldbrucker Gisela und Anton Littel feiern Eiserne Hochzeit.

Von Quirin Knospe, Fürstenfeldbruck

Gisela und Anton Littel schauen zufrieden auf 65 Jahre Ehe zurück: "Wir haben viele schöne Momente gehabt." Am 16. August 1957 heiratete das Paar in Waldtrudering in München. Vergangenen Dienstag feierte das Ehepaar seine Eiserne Hochzeit im engsten Familienkreis. Oberbürgermeister Erich Raff überbrachte die Glückwünsche der Kreisstadt.

Kennengelernt hat sich das Ehepaar Littel 1953. "Mein Mann ist wegen der Arbeit raus aus Wolnzach und ich bin mit dem Fahrrad rein." Die ersten Treffen fanden im Kino oder beim Tanzen statt, was anderes habe es früher nicht gegeben, sagt Gisela Littel lachend. Das Ehepaar hatte sich zwar damals nicht ab der ersten Sekunde ineinander verliebt, erzählt Anton Littel grinsend, "es hat sich mit der Zeit einfach so entwickelt".

Verschiedene Konfessionen

Aufgewachsen ist der gelernte Wagner und Karosseriebauer in Wolnzach im Hopfenland Hallertau. Seine Frau hingegen ist im Jahr 1945 aus Schweidnitz in Schlesien nach Bayern geflohen. "Mein Mann hat sich damals schon was getraut", sagt Gisela Littel. Dass ihr Mann als Katholik mit einem evangelischen Flüchtlingskind zusammenkommt, das war damals noch unvorstellbar, erklärt sie. "Aber wenn man verliebt ist, dann funktioniert das", ergänzt der Ehemann.

Ursprünglich plante das Paar, in Pfaffenhofen an der Ilm ein Haus zu bauen. Nachdem diese Bauwünsche nicht realisiert werden konnten, zogen Gisela und Anton Littel 1975 nach Fürstenfeldbruck. Bereut hätten sie diese Entscheidung nicht ein einziges Mal. Vor allem die Natur und das kulturelle Geschehen begeistere sie bis heute, meint Gisela Littel.

Das Geheimnis einer langen und guten Ehe ist für Gisela Littel klar: "Wenn man eine gute Ehe führen will, darf man nicht egoistisch sein", erklärt sie. Zwar gebe es in einer Ehe auch hin und wieder Streit, das Wichtigste sei jedoch, sich danach wieder auszusprechen. "Man muss diplomatisch sein wie in der Politik", sagt sie in Richtung von Oberbürgermeister Erich Raff. Manchmal müsse man jedoch auch überlegen, ob es nötig sei, seinem Partner jede Kleinigkeit vorzuhalten: "Wenn mich etwas stört, sag ich manchmal nichts - wegen seines Bluthochdrucks. Und dann schaut er Fußball und regt sich darüber auf", erzählt die 87-Jährige lachend.

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