Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Ein Hoch der Hortikultur

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Bei den 14. Fürstenfelder Gartentagen bieten 250 Aussteller so gut wie alles, was ein Grundstücksbesitzer einpflanzen oder bearbeiten kann

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Für vier Tage verwandelt sich das Veranstaltungsforum Fürstenfeld in eine üppige Gartenoase vor der Kulisse des ehemaligen barocken Klosters. Die 14. Fürstenfelder Gartentage stehen unter dem Motto "Gärten für Genießer", 250 Aussteller präsentieren ihre Produkte, darunter sind 40 Gärtnereien, Baumschulen und Staudenzüchter mit Raritäten und Besonderheiten, Anbieter von geschmackvollen Gartenmöbeln und besonderen Accessoires. In den Innenräumen der Klosterökonomie finden sich Ideen zum Wohnen, Stoffe und Keramik sowie allerlei Bücher zur Gartengestaltung. Eine Auswahl moderner Gartenkultur zeigen 18 Schaugärten, neben dem Stadtsaal hat einer Gärtnerei ein Labyrinth aus Weidengeflechten, Efeu, Hecken- und Zaunelementen aufgebaut.

Ein Rundgang über die Innenhöfe der Klosterökonomie sowie in dem Garten vor dem Kurfürstentrakt bietet ein überwältigendes Angebot an Blumen, Kräutern, Sträuchern und Bonsais, Zier- und Nutzpflanzen, dazu Beeteinfassungen und Zäune wie den traditionellen Hanikel-Zaun, Feuerschalen und Brunnen, Gartenmöbel von schlicht und einfach bis zu eleganten Couchen und Sesseln. Auf Tafeln wird über "Urban Gardening", das Gärtnern oder die Fischzucht auf Dächern und Terrassen in der Stadt, informiert. Unter dem Stichwort "Unkraut genießen" erfährt der Besucher, dass manches Pflänzlein, das man achtlos ausrupfen würde, Heilkraft besitzt oder verzehrt werden kann, ganz nach der Devise: Es gibt kein Unkraut, sondern nur Unwissenheit. Wer um die Auseinandersetzungen im Kloster zur Zeit der Reformation weiß, mag über den Lauf der Zeit sinnieren, angesichts von Buddhastatuen in allen möglichen Farben, Formen und Größen.

Dazwischen sind Stände mit modischen Hüten und Taschen, Kissen und Tüchern, Seilen und Schnüren aufgebaut. Vorgestellt werden komplette stilvoll eingerichtete Pavillons sowie schick ausgebaute Bauwagen. Auch das gastronomische Angebot kann sich sehen lassen. Neben dem Angebot des Fürstenfelder finden sich gebrannte Mandeln und Nüsse, Flammkuchen oder Bratwürste, mediterranes Gebäck vom Holzofen, vegetarisch-asiatische Küche, dazu Kuchen und Kaffeespezialitäten, darunter eine Patisserie mit marokkanischen Süßigkeiten, Mokka und Pfefferminztee. American Heritage aus Augsburg bietet traditionelle Soßen aus den USA mit Ingwer, Cranberries, Honig und Knoblauch für die Küche und präsentiert ein Stück amerikanischer Lebensart. Es ist auch ein Beitrag gegen die vielen Vorurteile über die USA und die amerikanische Küche im Besonderen, die sich durch eine große Vielfalt auszeichnet.

In einem Wettbewerb der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben Studenten 40 Entwürfe zu schwimmenden Gärten eingereicht. Die Siegerentwürfe sind im Kanal an der Waaghäuslwiese zu bewundern.

Wer sich angesichts dieser Vielfalt erholen muss, kann sich in den Liegestühlen am Amperkanal niederlassen oder in einer der Hängematten vom Typ "Traumschwinger", die eine Seilerei aus Bielefeld entworfen hat. Die Baumwolle stammt von Biobauern aus Indien. Das engmaschige Netz der Traumschwinger, die nur an einem Punkt in der Höhe befestigt werden, passt sich dem Körper an.

Die Fürstenfelder Gartentage sind von Samstag bis Montag jeweils von 9.30 Uhr an geöffnet. Samstag ist um 23 Uhr Schluss, am Sonntag und Montag jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Hunde dürfen angeleint mitgenommen werden.

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Quelle:
SZ vom 23.05.2015
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