Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Drohnen sollen Kitze schützen

Lesezeit: 1 min

Die Jägerschaft im Landkreis setzt neue Technik ein und will sich mit Landwirten abstimmen

Die Jäger im Landkreis setzen gegen die Gefahren für Rehkitze jetzt neue Technik ein. Denn die in dieser und den nächsten Wochen geborenen Kitze liegen in den ersten Woche bewegungslos an ihrem Geburtsplatz und sind sowohl von Raubwild, Raubvögeln als von landwirtschaftlichem Gerät bedroht. Mittlerweile, heißt es in einer Mitteilung der Kreisgruppe im bayerischen Jagdverband, gehe aber immer häufiger auch Gefahr von freilaufenden Haushunden aus. Nun wollen die Jäger die Kitze mit einer Drohne aufspüren und sich mit den Landwirten abstimmen, in deren Wiesen die Kitze liegen.

Die Jäger weisen aber auch noch auf ein anderes Problem hin: die Menschen, die die Tiere an Waldrändern oder in den Wiesen entdecken. Würden Kitze, die von ihrer Geiß penibel versorgt werden, von Mensch oder Tier unachtsam berührt, würden sie vor allem ihre anfängliche Geruchslosigkeit verlieren und dadurch schutzlos werden. Dass Hunde mitunter freilaufend und unkontrolliert zum Wildern neigten, sei durchaus normal und nicht Schuld des Hundes. "Der will nur spielen" sei aber auch in diesem Fall nicht richtig und das Resultat falsch verstandener Tierliebe. "Hunde an die Leine" heiße daher die Devise. Die Brucker Jäger sind besorgt: "Hetzt ein Hund eine trächtige Geiß kurz vor dem Setzen bedeutet das meistens den Tod für die Geiss mit den ungeborenen Kitzen", formuliert es Michael Pöllmann, Sprecher der Kreisgruppe. Aber auch für den Menschen gelte: Wer ein Kitz entdeckt, sollte es einfach umgehen und auf keinem Fall anfassen. Die Geiß befinde sich in unmittelbarer Nähe.

Jäger und Landwirte stimmen sich deshalb vor Einsatz des Kreiselmähers ab. Dabei werden Wiesen mit Drohnen abgesucht, die mit Wärmebildkamera ausgestattet sind. Die Kreisgruppe biete diesen Service in diesem Jahr erstmalig neu für alle Mitglieder an. Wird ein Kitz an einem gefährdeten Platz entdeckt, wird es von den Jägern fachgerecht versetzt und so in Sicherheit gebracht. Nach etwa einer Woche werden die Kitze aktiv und beginnen der Mutter zu folgen. Zusätzlich wollen die Landwirte versuchen, wo möglich, von innen nach außen zu mähen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4447658
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 16.05.2019 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.