Fürstenfeldbruck:Das öffentliche Leben erstirbt

Barmer

Wegen Coronavirus geschlossen: Hinweise wie diese an der Barmer-Geschäftsstelle in Bruck finden sich überall im Landkreis.

(Foto: Christian Hufnagel/OH)

Die Folgen des Coronavirus begrenzen den Alltag im Landkreis immer stärker

Von Marija Barisic, Fürstenfeldbruck

Laut Landratsamt haben sich mittlerweile 20 Personen aus dem Landkreis mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. In ganz Bayern wurde wegen der Coronavirus-Krise am Montagvormittag der Katastrophenfall ausgerufen, so auch in den Landkreisen. Das bedeutet unter anderem, dass auch in Fürstenfeldbruck von Mittwoch an alle Geschäfte schließen werden - mit Ausnahme von all jenen Geschäften, die die Versorgung des alltäglichen Bedarfs sicherstellen. Darunter fallen unter anderem alle Lebensmittelläden, Getränkemärkte, Banken, Apotheken oder etwa Drogeriemärkte. Nähere Informationen dazu, welche Geschäfte von der Schließung betroffen sind und was der Katastrophenfall für das öffentliche und private Leben bedeutet, können auf der Homepage des Landratsamtes abgerufen werden. Der Katastrophenfall gilt vorerst bis 30. März.

Wie bereits vor dem Wochenende angekündigt, hat das Landratsamt nun eine zusätzliche Teststation eingerichtet, auch "Drive-Through-Stelle" genannt, um die Testmöglichkeiten auf eine Infizierung mit dem Coronavirus im Landkreis zu erweitern. Von Dienstag, 17. März, an haben nun all jene Personen die Möglichkeit, sich testen zu lassen, bei denen die Testung laut Landratsamt auch "medizinisch sinnvoll" ist. Dafür können die Personen, die nicht wissen, ob sie in diese Kategorie fallen, im Landratsamt unter der eigens dafür eingerichteten Telefonnummer 08141/519-7007 anrufen und nachfragen. Die Telefonnummer ist von Montag bis Freitag, 9 bis 15 Uhr, erreichbar. Ohne Bestätigung des Landratsamtes kann niemand an der "Drive-Through-Stelle" getestet werden. Ist der Test medizinisch sinnvoll, so wird dem Anrufer ein Termin zugeteilt. Das Landratsamt möchte so gewährleisten, dass den Test nur die Personen bekommen, die ihn wirklich brauchen. Der Anrufer kann dann zum vereinbarten Zeitpunkt mit seinem Auto zur Drive-Through-Stelle fahren und wird dort, ohne sein Auto verlassen zu müssen, getestet.

Ein Test ist dann medizinisch sinnvoll, wenn Erkältungssymptome auftreten und die betroffene Person in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet war oder in engem Kontakt mit einem bereits bestätigten Fall stand. Erkältungssymptome allein reichen also nicht, um in der neu eingerichteten "Drive-Through-Stelle" getestet zu werden. Nach zwei bis drei Arbeitstagen wird die getestete Person dann hinsichtlich des Ergebnisses telefonisch benachrichtigt.

Um der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, soll von Mittwoch, 18. März, bis zum 19. April auch der in den Rathäusern - etwa in Bruck und Puchheim - deutlich eingeschränkt werden. Die beiden Städte verweisen in ihren Pressemitteilungen darauf, dass ein Besuch im Rathaus "nur in dringenden, unaufschiebbaren Angelegenheiten möglich ist." Die meisten Ansprechpartner findet man auf der Homepage der Städte, wo viele Angelegenheiten natürlich auch online abgewickelt werden können.

Im Fürstenfeldbrucker Rathaus wird es allerdings auch weiterhin Sitzungen der verschiedenen Ausschüsse sowie des Stadtrates geben. Die Stadt bittet die Einwohner allerdings darum, von einem Besuch abzusehen, auch wenn es sich um öffentliche Sitzungen handelt. Jeder Besucher wird gebeten, sich in einer Liste mit persönlichen Kontaktdaten einzutragen.

Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises aus. So sollen der Landkreisbevölkerung die großen Wertstoffhöfe sowie die Gartenabfall- und Kunststoffsammelstellen zwar auch weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung stehen, allerdings findet der Verkauf von Gebrauchtwaren in der Wertstoffbörse Fürstenfeldbruck vorläufig nicht mehr statt. Bei der Reststoffdeponie Jedenhofen im Landkreis Dachau sind ab sofort nur "nichtaufschiebbare Anlieferungen" möglich, die zuvor beim Kommunalunternehmen GfA angemeldet wurden. Auch das Kunststoffmobil kommt bis auf weiteres nicht mehr zum Einsatz.

Welche Sammlungen davon betroffen sind, kann der Website des AWB sowie der Brucker Abfall-App entnommen werden. Alle Anliegen, welche die AWB-Verwaltung betreffen, sollen in erster Linie telefonisch, elektronisch oder schriftlich abgewickelt werden. Parteienverkehr kann nur nach telefonischer Terminvereinbarung stattfinden.

Wer sich über die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus im Landkreis informieren will: Die SZ hat einen Live-Ticker eingerichtet.

Zur SZ-Startseite

Newsblog zum Coronavirus im Landkreis Fürstenfeldbruck
:Drei Viertel der Infizierten wieder genesen

Schul- und Kitaschließungen, abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Rathäuser. Das Coronavirus trifft den Landkreis schwer. Verfolgen Sie hier alle aktuellen Entwicklungen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: