Fürstenfeldbruck:"Das darf nicht passieren"

Fürstenfeldbruck: Ausgelassen gefeiert haben die Absolventen der FOS/BOS am Dienstagabend am Emmeringer See. Dabei haben sie ziemlich viel Müll hinterlassen.

Ausgelassen gefeiert haben die Absolventen der FOS/BOS am Dienstagabend am Emmeringer See. Dabei haben sie ziemlich viel Müll hinterlassen.

(Foto: Gemeinde Emmering/oh)

Schülersprecher Niklas Hampel zur "Müll-Party" in Emmering

Interview von Stefan Salger

Nach den Prüfungen zum Fachabitur haben die Absolventen der FOS/BOS am Dienstagabend ausgelassen am Ufer des Emmeringer Sees gefeiert. Auf dem gut drei Hektar großen Erholungsgelände sammelte am nächsten Tag der Bauhof der Gemeinde Müll, Glasflaschen und Scherben ein und stellte fest, dass sanitäre Einrichtungen, Schilder und Bänke beschädigt worden waren. Bürgermeister Stefan Floerecke bezifferte die Kosten auf 5000 bis 6000 Euro, auf denen die Gemeinde wohl sitzen bleiben wird. Floerecke denkt darüber nach, das Areal für solche Feiern komplett zu sperren. Sicherheitskräfte der Gemeinde sollen verstärkt werden und sich um die Einhaltung der Regeln kümmern. In einem Brief der Schülermitverwaltung an den Bürgermeister heißt es: "Im Namen der Schülerinnen und Schüler von der Fachoberschule und Berufsoberschule Fürstenfeldbruck möchten wir uns für den entstandenen Schaden und Arbeitsaufwand aufrichtig entschuldigen." Scharf verurteilt werden ausdrücklich die Sachbeschädigungen. Im SZ-Interview bekräftigt Niklas Hampel, 20, dies. Der Schülersprecher der FOS/BOS räumt Fehler ein.

SZ: Herr Hampel, die Abschlussparty ist ja ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Waren Sie auch dort?

Niklas Hampel: Ja, ich habe an dem Tag auch meine letzte Prüfung geschrieben und bin dann, so wie viele Mitschüler, gleich direkt zum See gefahren.

Angeblich haben 300 Leute dort gefeiert.

Ich glaube, dass es deutlich mehr waren, aber die genaue Zahl lässt sich schwer abschätzen. Unsere Schule hat ja gut 1400 Schüler, von denen circa 650 dieses Jahr das Fachabitur gemacht haben. Das Problem an dem Tag war, dass auch viele zu der Feier gekommen sind, die von auswärts waren. Unserer Einschätzung zufolge sogar knapp die Hälfte der Anwesenden. Aber ich will jetzt unsere Verantwortung nicht kleinreden.

Fürstenfeldbruck: Niklas Hampel Maisach ist einer der Schülersprecher der FOS/BOS in Fürstenfeldbruck

Niklas Hampel Maisach ist einer der Schülersprecher der FOS/BOS in Fürstenfeldbruck

(Foto: privat)

Wer hat die Party denn organisiert?

Wirklich organisiert wurde das gar nicht. Der Emmeringer See ist als Feierlocation bekannt. Alle sind eben gekommen und haben ihre Sachen selbst mitgebracht.

Wie kam es zu der später vom Bürgermeister kritisierten Vermüllung?

Im Laufe des Nachmittags sind immer mehr Leute gekommen. Ich bin gegen 21 Uhr gefahren, weil es mir etwas zu viel wurde. Da lag auch schon einiges an Müll herum. Dabei hatten uns unsere Lehrer ausdrücklich gebeten, bei der Lautstärke auf die Nachbarschaft Rücksicht zu nehmen und nichts liegen zu lassen. Viele haben das auch beherzigt, viele aber eben leider auch nicht.

Welche Lehren zieht die Schülermitverwaltung aus der Sache?

Zum einen haben wir uns natürlich mit einem Brief an den Bürgermeister entschuldigt und sind für Gespräche selbstverständlich sehr offen. Denn das ist nicht gut gelaufen. Das haben wir auch geschrieben. Und nächstes Mal sollten wir auf jeden Fall im Vorhinein mit der Gemeinde reden und auch einen Kreis von Verantwortlichen benennen. Dazu gehört dann auch, dass es einen Aufräumtrupp gibt, der am nächsten Morgen Hinterlassenschaften einsammelt.

Hat die Gemeinde schon geantwortet?

Nein, es gab noch keine Reaktion der Gemeinde oder des Bürgermeisters. Uns läge ein klärendes Gespräch aber wirklich sehr am Herzen.

Es heißt, auch die Realschul-Absolventen wollten am See feiern.

Unser nächstes Fest dürfte es erst nach der Zeugnisübergabe Ende Juli geben, dann hoffentlich organisiert und vielleicht coronabedingt drinnen. Klar ist für uns, dass so was nicht mehr passieren darf.

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