Lange vor der für den 7. Mai angesetzten Wahl und der angesichts der großen Bewerberzahl wahrscheinlichen Stichwahl am 21. Mai hatte für drei potenzielle Kandidaten der Wahlkampf begonnen. Florian Weber (Die Partei) und Elisabeth Staffler (Leben in Bruck) schafften es, genügend Unterstützer zum Besuch des Brucker Rathauses zu animieren. Thomas Lutzeier (Mehr für Bruck) hingegen schaffte dies nicht und darf deshalb nicht bei den Wahlen antreten. Damit steht fest, dass es nur sechs Kandidaten geben wird.
Die Mindestanzahl von 215 Unterschriften stellte sich als durchaus hohe Hürde heraus. Das Wahlgesetz fordert von Bewerbern, die nicht für eine bereits im Stadtrat vertretene Partei oder Gruppierung antreten, die Erfüllung dieses Quorums. Dabei genügt es nicht, einen Kandidaten schriftlich zu unterstützen - die Bürger müssen sich vielmehr persönlich in die im Rathaus ausliegenden Listen eintragen - zu den nur wenig erweiterten Öffnungszeiten.
Dieter Kreis (ÖDP) und Andreas Ströhle (Piraten) hatten 2014 bei den Stadtratswahlen bereits die Erfahrung gemacht, dass es eines hohen persönlichen Einsatzes bedarf. Beide hatten damals vor allem in den letzten Tagen vor dem Ablauf der Frist auf dem Marktplatz Bürger angesprochen und waren letztlich erfolgreich. Weber, Staffler und auch Lutzeier bemerkten schnell, dass es anders in der Tat nicht geht. Dem 56 Jahre alten IT-Experten, der eine Facebook-Gruppe zum Thema Brucker Kommunalpolitik moderiert und damit als gut vernetzt galt, hatte aber beruflich bedingt zu wenig Zeit, sich vors Rathaus zu stellen. Es war eine der großen Überraschungen, dass es dem ehemaligen Grünen-Stadtrat nicht gelang, genügend Unterstützer zu einem Besuch im Rathaus zu bewegen. Für Lutzeier unterschrieben lediglich 165 Bürger, für Elisabeth Staffler 246 und für Florian Weber 230.