Fürstenfeldbruck:CSU lehnt Waldrodung ab

Brucker Ortsverband sucht nach Alternativen für den Kiesabbau

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Auch die Brucker CSU lehnt den Kiesabbau in den Rothschwaiger Forst hinein ab. In einem Positionspapier fordert sie die Prüfung von Alternativen. So hält sie es für denkbar, das im Westen der Stadt liegende Kieswerk Puch Richtung Stadt zu erweitern. Dafür müsste kein Wald gerodet werden. Im September soll der gesamte Bereich gemeinsam mit Fachleuten sowie interessierten Bürgern besichtigt werden. Zudem unterstützen die Christsozialen die von Jan Halbauer (Grüne) initiierte Online-Petition, die eine Änderung des Regionalplans zum Ziel hat.

Der CSU-Ortsvorstand hat einstimmig ein Positionspapier zu dem Projekt beschlossen, das auch jüngst im Stadtrat fraktionsübergreifend auf große Skepsis gestoßen war. Darin heißt es zwar, dass Kiesabbau in der Region grundsätzlich weiter wichtig sei. Ein Abbau in das Naherholungsgebiet hinein, das auch für die Wasserversorgung und den Klimaschutz wichtig ist, wird aber abgelehnt. Dem Ortsvorsitzenden Andreas Lohde zufolge strebt die CSU "im konkreten Fall einen Tausch der Abbauflächen an". Zudem soll der Regionalplan geändert werden.

In dem Positionspapier heißt es, der Kiesabbau sei "eine Voraussetzung für den Bau von Wohnungen, die Entwicklung von Gewerbeflächen und den Erhalt der Verkehrsinfrastruktur". Weite Transportwege seien zu vermeiden. Und ausgewiesene Vorranggebiete, wie der südliche Bereich der ehemaligen Stockinger-Kiesgrube, sollten nach dem Abbau eine deutliche ökologische Aufwertung durch die Rekultivierung erfahren. Lohde: "Um diesem Verhältnis gerecht zu werden, ist Ackerland gegenüber Wald beim Abbauvorrangfläche von Kies zu bevorzugen."

Die Kiesvorkommen in der Münchner Schotterebene und auch rund um Fürstenfeldbruck bildeten ideale Voraussetzungen für die Versorgung der Region mit dem wichtigen Basisbaustoff. Der Neuausweisung von Kiesabbauvorrangflächen und besonders der Verwendung von Recyclingbeton als alternativem Baustoff komme eine besondere Bedeutung zu. In der prosperierenden Metropolregion um die Landeshauptstadt konkurrierten aber die wenigen Vorranggebiete zunehmend mit dem Naherholungsbedürfnis der Bürger.

Im konkreten Fall plädiert die CSU dafür, die Ausweisung des Kiesabbauvorranggebietes in den Rothschwaiger Forst hinein im Regionalplan rückgängig zu machen. Die Ausbeutung solle statt in den Wald hinein in Richtung Osten genehmigt werden. Die dortigen Ackerflächen zwischen Kieswerkstraße und Bundesstraße 471 seien ökologisch und klimaschutztechnisch "von deutlich minderer Bedeutung als die Waldfläche, die sich in den letzten zehn Jahren sehr positiv entwickelt hat". Eine forstliche Rekultivierung nach dem Kiesabbau hätte dort eine deutliche Aufwertung zur Folge - mit positiven Einflüssen auf das Stadtklima. Der Rothschwaiger Forst hingegen soll erhalten bleiben. Der habe sich inzwischen zu einem "erhaltungswürdigen wertvollen Mischwald entwickelt", findet die CSU. Sie will im Gespräch bleiben mit den Betreibern der Kiesgrube. Zudem ist für den 19. September eine öffentliche Begehung geplant (Treffpunkt um 14.30 Uhr beim Umspannwerk an der Kieswerkstraße).

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