Fürstenfeldbruck:Bund Naturschutz: "Radikalschnitt" auf dem Amperdamm

Würde es der bedrohten Honigbiene helfen, wenn man Kräuter und Blumen wachsen ließe? Eine SZ-Leserin stellte sich diese Frage beim Spazierengehen auf dem Amperdamm in Bruck. Am südlichen Ufer, auf Höhe der SCF- Fußballplätze, waren Dammbereich sowie angrenzende Flächen abgemäht worden.

Stadtwerke-Sprecher Ingmar Jäschke begründet die Maßnahme damit, dass jeden Monat die Dämme auf Dichtigkeit geprüft werden. Ab einer bestimmten Grashöhe sei dies nicht mehr möglich. "Daher müssen die Dämme zweimal im Jahr, im Juli und im Oktober, gemäht werden." Dies sei mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt. Heinz Kraus, Chef der Brucker Stadtgärtnerei, hat daran nichts auszusetzen: Auf einer Wiese blühe das ganze Jahr immer wieder irgendetwas. Damit eine Wiese aber eine solche bleibt, muss ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden, "und da wird auch die eine oder andere Blume erwischt." Ähnliche Flächen im Zuständigkeitsbereich der Stadt werden allerdings in mehreren Etappen gemäht, "damit nicht das ganze Nahrungsangebot auf einen Schlag verschwindet". Genau dafür werbe man seit drei Jahren vergeblich in den Gesprächen mit den Stadtwerken, so Friedrich Meyer-Stach, Brucker Ortsvorsitzender des Bundes Naturschutz (BN), der von einem "Radikalschnitt" spricht. Auch das Mähgut werde bislang leider nicht abtransportiert. Am liebsten wäre es dem Naturschützer, wenn man sich auf eine jährliche Mahd beschränken würde.

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