Fürstenfeldbruck:Biotonne auf dem Prüfstand

Gegner und Befürworter zeigen sich offen für unabhängiges Gutachten

Befürworter und Gegner der Einführung einer Biotonne im Landkreis gehen aufeinander zu. Landrat Thomas Karmasin (CSU), der gegen eine Biotonne ist, unterstützt jetzt den Vorschlag der Befürworter, durch einen Gutachter klären zu lassen, ob das Einsammeln des organischen Abfalls auf die bisherige Weise weitergeführt oder künftig mit Biotonnen betrieben werden soll. Mit Hilfe der Tonnen soll es möglich werden, mehr organischen Abfall einzusammeln, um aus ihm Biogas zu gewinnen. Das ist die Vorstellung der Befürworter. Kreisrat Jakob Drexler (UBV) sieht nun "gute Chancen", dass sich die Kreisräte darauf einigen, einen Gutachter zu beauftragen. Drexler hält dies für wichtig, denn beim Biogas handle es sich um eine Energiequelle, "die im Landkreis brach liegt". Wer die Energiewende aber zu einem Erfolg machen wolle, der muss nach Drexlers Worten auch diese Energie nutzen. Auf dem G-7-Gipfel sei dies erkannt worden, sagt der Kreisrat aus Althegnenberg.

Landrat Karmasin äußerte Verständnis für die Kreistagsfraktionen, die der Darstellung des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) misstrauen. Zur Befriedung der Situation sei er kompromissbereit, sagte Karmasin. Neben der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV) haben sich auch Freie Wähler, Grüne, ÖDP und FDP als Unterstützer der Einführung einer Biotonne zu erkennen gegeben. Votiert die SPD ebenfalls für die Tonne, könnten Landrat Karmasin und die CSU im Kreistag überstimmt werden.

Eine Entscheidung über die Einführung der Biotonne sollte an diesem Donnerstag fallen. Doch Karmasin hat die Sitzung des Werkausschusses wegen eines Termins im Landtag um eine Woche verschoben. Die Kreisräte werden sich also erst am kommenden Donnerstag, 18. Juni, mit dem Antrag von Jakob Drexler auf Einführung einer Biotonne befassen. Die Beschlussvorlage, die von der Kreisverwaltung erarbeitet worden ist, sieht noch eine Ablehnung von Drexlers Antrag vor. Eine solche Ablehnung hatte auch der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises in einer Stellungnahme empfohlen, denn er hält eine Bioabfallvergärung im Landkreis für nicht wirtschaftlich machbar.

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