Fürstenfeldbruck:Betreuung im Park

Die Kester-Haeusler-Stiftung will in Fürstenfeldbruck Naturkindergärten und eine Vorschule mit Sprachunterricht bauen.

Petra Fröschl

Naturkindergärten, eine Pre-School und je nach Bedarf eine weitere Krippe: Das möchte die Kester-Haeusler-Stiftung auf der riesigen Grünfläche hinter ihrer Villa an der Dachauer Straße errichten. "Das Grundstück ist zu schade, um es leer stehen zu lassen", sagte Vorsitzender Volker Thieler am Donnerstag bei einem Pressetermin. Nach seinen Angaben arbeitet ein Architekt gerade die konkrete Planung aus, in Kürze soll der Bauantrag gestellt werden.

Ob aus dem Vorhaben etwas wird, hängt jedoch davon ab, ob der Stadtrat für den mit prächtigen alten Bäumen bewachsenen Grund Baurecht schafft.

Die in Bruck ansässige Stiftung engagiert sich bereits anderweitig in der Kinderbetreuung: 350 000 Euro hat sie in den aufwendigen Umbau der beiden denkmalgeschützten Häuschen neben ihrer Villa investiert, um eine Krippe darin unterzubringen. Ende April sind die 24 Mädchen und Buben der BRK-Einrichtung "Sonnenkinder" dort eingezogen, die vorher im mittlerweile abgerissenen BRK-Altenheim an der Polzstraße untergebracht waren.

Eigentlich sollte die Krippe nur als Provisorium dienen, bis das neue Gebäude am Sonnenplatz fertig ist. Weil die Warteliste für einen Krippenplatz in Bruck aber lang ist, lässt die Stadt gerade prüfen, ob nicht doch eine dauerhafte Lösung daraus werden könnte. Wie BRK-Kreisgeschäftsführerin Daniela Kammann am Donnerstag berichtete, hatte man anderthalb Jahre nach einem Standort für die Krippe gesucht - und wurde per Zufall im Haeusler-Park fündig. Bereits Kinder ab acht Wochen werden dort täglich von 7 bis 17 Uhr betreut. Die Gebühren sind mit 318 Euro für fünf Tage à zehn Stunden vergleichsweise niedrig.

Dass nun wieder Leben in den Haeusler-Park eingekehrt ist, hat laut Thieler auch den Anstoß für die Planung weiterer Betreuungseinrichtungen gegeben. Der Stiftungsvorsitzende will auf Teilen des 30 000 Quadratmeter großen Grundes zwei bis drei Kindergärten, je nach Bedarf eine weitere Krippe und eine Pre-School einrichten. In der Pre-School sollen Drei- bis Sechsjährige an Mehrsprachigkeit und musische Erziehung herangeführt werden. Für Thieler ist sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, um gut qualifiziertes Personal in die Kreisstadt zu locken. Es gebe bereits eine Rektorin, die die Schule leiten würde, sagte er.

Bei den Kindergärten sei die Verbindung zur Natur sehr reizvoll, in den Gewächshäusern könnten kleine Ateliers entstehen. Laut Karin Wolfrum, Beauftragte des Stiftungsvorstands, entsprechen die Pläne auch dem seit 2009 verstärkt forcierten Stiftungsziel, Kinder und Jugendliche an Kunst, Kultur und Wissenschaft heranzuführen. Wie viele Betreuungsplätze geschaffen werden, hänge vom Bedarfsplan der Stadt ab, mit der man bereits in Gesprächen sei. "Wir sind für alles offen", sagte Thieler. Er geht davon aus, dass die Baugenehmigung noch in diesem Jahr über die Bühne geht.

Ob in dem Park tatsächlich Baurecht geschaffen wird, muss freilich in den verantwortlichen Gremien entschieden werden. Was den Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen angeht, äußert sich Fritz Cording von der Stadtverwaltung eher vorsichtig: Momentan fehlten zwar 80 bis 90 Krippenplätze, um bis 2013 für 35 Prozent der unter Dreijährigen einen Platz zur Verfügung zu stellen, doch die würden gerade anderweitig geschaffen. Zudem gebe es eher Bedarf im Brucker Westen als im Osten, wo sich der Haeusler-Park befindet. Bei Kindergartenplätzen habe man gar keinen Engpass. "Da ist aber vieles im Fluss", sagt Cording.

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