Fürstenfeldbruck:Beste Grundlagen

In Fürstenfeldbruck werden 36 Gesellen aus sechs Innungen verabschiedet

Von Luca Thiel, Fürstenfeldbruck

"Gut gemacht, dass Sie ihre Kinder nicht aufs Gymnasium geprügelt und zum Studium gebracht haben." Kreishandwerksmeister Harald Volkwein ist voll des Lobs, als er sich bei der Freisprechungsfeier für die neuen Handwerksgesellen an die Eltern der Absolventen richtet. Den 36 Gesellen bestätigt er beim Festakt in der Aula des Graf-Rasso-Gymnasiums eine tragfähige Basis für die Zukunft in der Wirtschaft.

In sechs verschiedenen Innungen, so nennt man die Zusammenschlüsse der Handwerker, werden die jungen Männer und Frauen verabschiedet. Auf die Bühne werden zur Verteilung der Gesellenbriefe ausgebildete Bäcker, Baumeister, Friseure, Maler und Lackierer, Metzger und Schreiner gerufen. Die Zeugnisse erhalten sie vom jeweiligen Obermeister der Innung. Auch Landrat Thomas Karmasin kommt zu Wort und lobt das duale Ausbildungsystem in Deutschland: "Sie schauen zurück auf die beste Ausbildung weltweit." In seiner Rede appelliert er außerdem an die Gesellen, sich politisch oder ehrenamtlich zu engagieren, da die Stimme des Handwerks als vernünftig wahrgenommen werde. Volkwein führt den Gedanken fort und fordert zum Wählen und zur Beteiligung im öffentlichen Leben auf. Für den Anfang der politischen Integration reiche es ja auch, Wahlplakate akurat zu kleben, scherzt er.

Andrea Reuß, die Leiterin der staatlichen Berufsschule Fürstenfeldbruck, gratuliert den Absolventen und gibt ihnenn eine Lebensweisheit mit auf den weiteren Berufsweg: "Ruhen Sie sich nicht auf Ihren Lorbeeren aus und machen Sie was draus!".

Eine Freisprechungsfeier in Fürstenfeldbruck wird traditionell von der Lehrerband gestaltet. Zwischen den Ansprachen sorgten Sängerin, Cellist, Ziehharmonikaspieler, Gitarrist und Schlagzeuger für feierliche Atmosphäre und gute Stimmung. Mit Liedern wie "In ein paar Jahren" von Christina Stürmer oder "Brighter Than The Sun" von Colbie Caillat übermitteln sie ihre persönliche Botschaft der Anerkennung.

Bei der Feier werden die Innungsbesten und die Besten in den Ausbildungsbetrieben ausgezeichnet. Für jeden Bereich wird ein Geselle aufgerufen, der auf der Bühne eine Urkunde erhält, die seine Bestleistung würdigen soll.

Im Anschluss wird vom Ehrenkreishandwerksmeister Franz Höfelsauer, den Volkwein als "Hoch-Zeremonienmeister" bezeichnet, elf Mal der Anton-Hoch-Preis vergeben. Anton Hoch war Kreishandwerksmeister und bemühte sich um eine gute Ausbildung für junge Handwerker. Zusammen mit ortsansässigen Banken und Privatpersonen habe er Geld gesammelt, das er für besondere Leistungen verlieh, erklärt Höfelsauer. Dieser Preis wird am diesem Abend den elf Absolventen übergeben, deren Abschlussnote besser als 2,0 ist. Die ausgezeichneten Gesellen erreichten Noten zwischen 1,5 und 2,0. Als Dank erhält jeder eine Urkunde, 100 Euro Preisgeld und eine Einladung zu einer politischen Informationsfahrt zum Bundestag in Berlin. Diese wird von Katrin Staffler, der CSU-Wahlkreisabgeordneten für den Bundestagswahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau, organisiert.

Im "Gute-Form-Wettbewerb" gratuliert Volkwein dem Schreinergesellen Bernhard Bals für den ersten Platz. Nach endgültiger Freisprechung hatten die Absolventen noch viel Zeit, um gebührend mit Getränken und Häppchen ihren Erfolg zu feiern.

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