Fürstenfeldbruck:Begehrtes Becken hinterm Schlagbaum

Fliegerhorst

In einem hervorragenden Zustand: Das vor einigen Jahren renovierte Hallenbad auf dem Gelände des Fliegerhorsts mit 25-Meter-Bahnen und Sprungturm.

(Foto: Günther Reger)

Gespräche auf höchster Ebene könnten den Weg für die erhoffte Öffnung des Fliegerhorst-Bades an zusätzlichen Abenden und am Wochenende ebnen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Schöne heile Welt im Nordwesten der Stadt. Während die Kapazitäten der Amperoase im Zentrum Jahr für Jahr praktisch zu hundert Prozent ausgeschöpft sind, ziehen im Hallenbad der Bundeswehr auf dem Gelände des Fliegerhorsts eher selten Schwimmer ihre Bahnen. Vor allem die Offizierschule zählt zum Kreis der Nutzer. Als letzte Einrichtung soll sie 2019 nach Roth verlegt werden. Vereine und Stadt haben schon seit Jahren ein Auge auf das bestens gepflegte, 3,5 Meter tiefe Becken mit seinen fünf Bahnen sowie dem Sprungturm geworfen. Sie hoffen, dass das Militär ihnen mehr Stunden zur Verfügung stellt als bislang. Die Gespräche über weitere Abend- und auch Wochenendtermine aber sind ins Stocken geraten.

Bislang gilt: Fällt einer der beiden Schwimmmeister der Bundeswehr aus, was häufig vorkommt, tritt ein "Ersatzplan" in Kraft. Dann ist bereits um 16 Uhr Schluss und von Freitag bis Sonntag geschlossen. Klaus Zieglmeier, früherer Sportreferent des Stadtrats und einst selbst Sportlehrer bei der Bundeswehr, hatte sich jahrelang vehement für die Interessen der Vereine eingesetzt - bislang vergeblich. Er blickt fast wehmütig zurück auf die Zeit vor der Jahrtausendwende, als Wasserratten und Wasserwacht auch an Wochenenden ins Fliegerhorst-Hallenbad durften. Und Stefan Sponer, Präsident der Wasserratten, erinnert sich an Wettkämpfe in den Achtzigerjahren. Der Schwimmverein würde das Bad gerne häufiger nutzen. Zurzeit wird am Dienstagabend eineinhalb Stunden auf drei Bahnen trainiert. Man sei bereit, sich um eine qualifizierte Aufsichtsperson zu kümmern. Sponers Angebot: "Wir zahlen natürlich dafür, und Angehörige der Bundeswehr dürften auf einer Bahn kostenlos mittrainieren." Bislang fühlt er sich "hingehalten" und spricht dem Militär den Willen ab. Der zuständige Kasernenfeldwebel Xaver Hanrieder weist solche Vorwürfe zurück. So sei jüngst Schülern des Viscardi-Gymnasiums die Gelegenheit eingeräumt worden, sich an zehn Nachmittagsterminen im Fliegerhorst auf die Abiturprüfungen vorzubereiten. Bei aller Sympathie für "die sportliche Betätigung und Förderung gerade im Jugendbereich" dämpft Hanrieder die Hoffnung auf den großen Durchbruch. Man dürfe nicht verkennen, dass es sich beim Hallenbad um eine Einrichtung handle, die vor allem der Bundeswehr dienen soll. Zudem sei es mit einem Bademeister, für den der Schwimmverein möglicherweise sorgen will, nicht getan. Hanrieder zufolge muss sich eine Aufsichtsperson im Falle einer Panne auch mit der Bädertechnik auskennen.

Herwig Bahner, Chef des Bundeswehrdienstleistungszentrums am Fliegerhorst, hält solche Probleme für lösbar. Der CSU-Stadtrat lässt aber durchblicken, dass mit forsch vorgebrachten Forderungen wenig zu bewegen ist. Er selbst sei bereit, den Vereinen entgegenzukommen. Eine Entscheidung muss aber wohl Brigadegeneral Bernhardt Schlaak treffen. Bahner deutet an, dass die Erfolgsaussichten steigen würden, wenn die Nutzung des Hallenbads zur Chefsache erklärt wird und Oberbürgermeister Klaus Pleil das direkte Gespräch mit dem General sucht.

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