Martin Runge wird aller Voraussicht nach für die Brucker Bürgervereinigung (BBV) und die Grünen für das Amt des Brucker Oberbürgermeisters kandidieren. Nachdem sich Ortsvorstand und Fraktion der Grünen bereits mehrheitlich auf den 58 Jahre alten Unternehmensberater verständigt hatten, sprach sich am Donnerstag auch eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer einer BBV-Klausurtagung im Gasthof Post für Runge aus. Auf den Zweiten Bürgermeister von Gröbenzell, der viele Jahre dem Landtag angehörte, entfielen 45 Ja-Stimmen (eine Enthaltung und eine Nein-Stimme). Runge reagierte am Freitag erfreut auf das deutliche Votum und erklärte sich "grundsätzlich bereit", als Kandidat anzutreten. Mitte Februar wird er sich bei den Aufstellungsversammlungen von Grünen und BBV den Mitgliedern vorstellen. Geklärt werden sollen bis dahin noch ein paar offene Punkte: Da der Wahlkampf gegen den amtierenden Brucker Bürgermeister Erich Raff (CSU) "sicher eine harte Nummer" werde, will Runge sich eine ausreichende personelle Unterstützung sichern. So müsse geklärt werden, "was jeder leisten kann und will".
Für BBV-Chef Klaus Quinten ist Runge der richtige Mann für diese "außergewöhnlichen Situation" nach dem Ausscheiden des erkrankten Oberbürgermeisters Klaus Pleil. Der Gröbenzeller sei Wirtschafts- und Finanzfachmann, zugkräftiger Wahlkämpfer und habe die Statur, um mit Straßenbauamt, Regierung oder Bahn auf Augenhöhe zu verhandeln, wenn es um B-2-Verlegung, Asyl-Erstaufnahmestelle oder Bahnausbau geht. Ähnlich äußerte sich am Freitag auch Grünen-Ortsvorsitzender Jan Halbauer. Grünen-Co-Vorsitzende Alexa Zierl gab am Freitag ihre eigenen Ambitionen auf eine Kandidatur auf. Sie wolle "nicht im Wege stehen", sagte Zierl.