Fürstenfeldbruck:Bauherren als Stromerzeuger

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Fürstenfeldbruck soll Montage von PV-Anlagen zum Standard erheben

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Kreisstadt soll den Ausbau der Photovoltaik vorantreiben. Das fordern in einem gemeinsamen Antrag die Stadtratsfraktionen von CSU, Grünen sowie der Finanzreferent der FDP. So soll die Stadt, wenn sie einen Grundstückskaufvertrag abschließt, vertraglich die Ausstattung von Neubauten mit Photovoltaikanlagen vereinbaren, sofern dies wirtschaftlich ist. Gleiches soll gelten, wenn städtebauliche Verträge abgeschlossen werden. Kommen beide Varianten nicht in Frage, wäre im Einzelfall zu prüfen, ob die Installation von PV-Anlagen im Bebauungsplan vorgeschrieben werden kann. Bauherren soll es gleichwohl freigestellt werden, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) auf einem alternativen Weg zu erfüllen: über eine Solarthermieanlage auf dem Dach des Gebäudes, mit deren Hilfe Wasser aufgeheizt oder die Raumheizung unterstützt werden kann.

In ihrer Begründung verweisen Gina Merkl und Jan Halbauer (Grüne), Andreas Lohde (CSU) und Klaus Wollenberg (FDP) auf den Stadtratsbeschluss vom 21. Juli, der der Eindämmung der Klimakrise höchste Priorität beimisst. Ähnlich äußerten sich Stadtjugendrat, Umweltbeirat und Fridays for Future. Drei Monate legte sich der Umweltausschuss auf eine Klimaneutralität der Stadt bis 2035 fest. Mit der lokalen Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien könne ein Beitrag zu den kommunalen Klimaschutzzielen, zur Verringerung der Importabhängigkeit bei Energie und zur Netzentlastung geleistet werden, so die Politiker. Die noch verfügbaren Potenziale, in Fürstenfeldbruck Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, seien sehr begrenzt - vor allem bei der Wasserkraft sowie der Nutzung von Windkraft oder Biomasse. Lediglich bei der Photovoltaik bleibe noch ein einfach nutzbares Potenzial, um Strom lokal und CO₂-neutral zu produzieren.

Immer wieder hatte sich im Stadtrat auch die frühere Ziel-21-Vorsitzende und ÖDP-Stadträtin Alexa Zierl für den Ausbau der Photovoltaik eingesetzt und darauf hingewiesen, dass sich eine Stromerzeugung für den Eigenbedarf fast immer rechnet - im Gegensatz zur Einspeisung ins Netz. Die Stadt prüft bei eigenen Neu- oder Umbauten längst standardmäßig, ob beispielsweise die Statik eine Montage von PV-Modulen zulässt.

© SZ vom 22.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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