Fürstenfeldbruck:Baugesellschaft nimmt Form an

Landkreis will einer neuen GmbH beitreten

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Der Landkreis sei nicht zuständig, sagte Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin (CSU) über viele Jahre. Nun aber drängt das Thema bezahlbarer Wohnraum so sehr, dass der Landkreis doch einer interkommunalen Wohnungsbaugesellschaft beitreten wird. Das soll der Kreisausschuss in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag als Empfehlung an den Kreistag aussprechen, der dann endgültig darüber entscheiden wird.

Vor zweieinhalb Jahren riefen der Landkreis und einige Kommunen eine Arbeitsgruppe ins Leben, die die Gründung einer Wohnbaugesellschaft zum Ziel haben sollte. Wie im gesamten Großraum München spitzt sich das Problem zu, wonach immer mehr Wohnungen auf dem Markt fehlen - vor allem solche, deren Mieten weite Bevölkerungskreise noch zu zahlen imstande sind. 2015 hatten die Kommunen die Gründung einer gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaft noch abgelehnt mit dem Hinweis auf ihre Planungshoheit. Mittlerweile hat ein Umdenken eingesetzt, auch wenn Landrat Karmasin noch im Juni gesagt hatte, dass die Städte und Gemeinden zwar Interesse signalisieren, aber keine konkrete Form der Beteiligung nennen würden.

Ihren Willen, mitzumachen, bekundeten neben dem Landkreis die Städte Fürstenfeldbruck, Germering, Olching und Puchheim sowie die Gemeinden Adelshofen, Alling, Egenhofen, Eichenau, Emmering, Gröbenzell, Jesenwang, Landsberied, Maisach, Mammendorf, Moorenweis und Schöngeising. Die jeweiligen Stadt- und Gemeinderäte müssen zustimmen. Man ließ verschiedene Rechtsformen untersuchen. Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) nennt man nun die geeignetste, weil sie Vorteile wie Haftungsbegrenzung, Vermeidung der Verlustausgleichspflicht, vergaberechtliche Vorteile, eine klare gesellschaftliche Struktur und sachgerechte Einfluss- und Steuermöglichkeiten habe, fasst die Kreisverwaltung in den Informationsunterlagen zur bevorstehenden Sitzung zusammen. Sämtliche beteiligten Kommunen sollen das gleiche Stimmrecht haben und jeweils 10 000 Euro Stammkapital einbringen.

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