Fürstenfeldbruck:Ausgelassene Stimmung

BBV-Fest

Die Gruppe "Duad scho" unterhält beim BBV-Bürgerfest auf dem Viehmarktplatz mit Volksmusik.

(Foto: Günther Reger)

Bürgerfest auf dem Viehmarktplatz kommt bei Bruckern wieder gut an

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

2013 ist das BBV-Bürgerfest auf dem Brucker Viehmarktplatz noch der Auftakt von Klaus Pleil zu seinem erfolgreichen Oberbürgermeister-Wahlkampf gewesen. "Das Fest ist von Pleil ins Leben gerufen worden", erzählt dann auch Klaus Quinten, der Vorsitzende der Brucker Bürgervereinigung. Er steht zusammen mit Gitti Hinz, seiner Stellvertreterin, im blauen BBV-Poloshirt an einem Tisch. Auch Pleil hat damals in Blau für sich geworben. Es herrscht am Samstagabend gegen 18 Uhr bei Sonnenschein eine ausgelassene Stimmung auf dem unwirtlichen Platz, den die BBV-Helfer jedoch sehr einladend hergerichtet haben.

Mitten auf dem Platz sind unter einem Zeltdach die Biertische vollständig besetzt. "Duad scho", das Volksmusik-Quartett aus Frauenberg, unterhält die Besucher gerade mit einem Walzer. Außen um den Platz herum haben sich diverse Stände platziert. Die Brucker Tafel ist da, "Slow Food" aus dem Fünfseenland, die Brucker Frauen oder "Katzentatzen". Die Hans-Kiener-Stiftung unterstützt die Theater- und Autorenlesungen für Schulklassen in der Aumühle/Stadtbibliothek und lässt mit dem Handball werfen und einem Fußball schießen. Die Geschwindigkeit wird gemessen. "Die drei besten Fuß- und Handballschützen werden gemessen und ergeben eine Spende in Euro", verspricht das Plakat. Bis dato führen Timo mit 80 Stundenkilometern mit dem Handball und Basti mit 96 mit dem Fußball.

Am BBV-Stand stehen Plakatständer zum Thema "Stadtpolitik aktuell". Zum Thema Gestaltung des Viehmarktplatzes, eine Diskussion, die seit vielen Jahren läuft, heißt es lapidar "derzeit (leider) Planungsstillstand" mit dem aufmunternden Zusatz: "Wir bleiben am Ball." "Der Klaus war ein Macher", erinnert Hinz an Pleil, der nach einem Herzinfarkt im August 2015 sein OB-Amt aufgeben musste, "er war ein wahrer Frontmann". Hinz kann Vergleiche ziehen, ist sie doch in verschiedenen Funktionen schon seit 30 Jahren dabei. Die BBV ist auf der Suche nach einem neuen Frontmann. Der sollte der Grüne Martin Runge werden, doch der unterlag 2017 bei der OB-Stichwahl Erich Raff von der CSU.

Runge ist auch zum Fest gekommen und bedient die Getränkekasse am BBV-Stand. Daneben zapft Andreas Ströhle in Lederhose das Bier für die Besucher. Vielleicht wird der ehemalige "Pirat" und jetzige BBV-Stadtrat der neue Frontmann? In eineinhalb Jahren sind wieder Kommunalwahlen, aber erst 2023 erneut OB-Wahlen. Ströhle kandidiert für die BBV auf der Freien Liste Oberbayern (FLO) erst einmal für den Bezirkstag. Er rangiert dort auf Platz fünf, Sandra Meissner, die Bürgermeisterin von Kottgeisering auf sieben. Amtskollege Martin Schäfer aus Gröbenzell soll an Platz 25 auf der FLO-Liste das Feld offenbar von hinten aufrollen.

Schäfer steht mit einem alkoholfreien Weißbier am Gesprächstisch. "Ströhle zapft, Runge kassiert und Schäfer trinkt Weißbier", meint er und hat die Lacher auf seiner Seite. Mit den Grünen herrscht besonders seit der Kandidatur von Runge eine unübersehbare Kooperation. Gerade trägt Bezirksrat Jan Halbauer einen Plakatständer mit dem Konterfei von Runge in die Nähe des Kassiers. "Leider nicht Euer OB" steht darauf, "aber Euer Mann im Landtag". Klaus Quinten, der BBV-Senior, der sich seit 1972 in der Bürgervereinigung engagiert, bedauert den Stillstand im Rathaus.

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