Fürstenfeldbruck:Am Bahnhof ist Endstation

Die Stadt will den Schleichweg zur B2 dicht machen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadt will eine beliebte Abkürzung dichtmachen. Geht es nach der Stadtverwaltung, dann wird die Bahnhofstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Weil die Sache kompliziert ist und die ersten Pläne auf einen wahren Schilderwald schließen lassen, wollen sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses vor einer Beschlussfassung zunächst am 18. April selbst ein Bild machen. Die Bahnhofstraße hat sich nach Einschätzung von Ordnungsamtsleiterin Birgit Thron "zur Durchgangsstraße" entwickelt. Gibt es im Bereich Münchner Straße und Oskar-von-Miller-Straße mal wieder einen Stau, dann wählen ortskundige Autofahrer gerne diesen kleinen Umweg. Mitte Dezember ergab eine Zählung, dass die als Zubringer zum Bahnhof geplante Strecke durchschnittlich von 60 Fahrzeugen pro Stunde - ohne Anhalten - "durchfahren" wird. Zwischen 7 und 9 Uhr wurden sogar Spitzenwerte von bis zu 95 Fahrzeugen registriert. Zudem hält sich nur eines von 20 Fahrzeugen ans dort geltende 30er-Tempolimit, jedes siebte Fahrzeug ist sogar mit mehr als 50 Stundenkilometern unterwegs. All dies geht auch zu lasten von Fußgängern und Radfahrern.

Die Verwaltung gibt deshalb das Ziel aus, die Sicherheit und die Pünktlichkeit der Nahverkehrsbusse durch eine drastische Reduzierung des Verkehrsaufkommens zu verbessern. Deshalb soll die Durchfahrt nur noch Bussen, Taxen, Radfahrern und Autofahrern mit Behindertenausweis erlaubt werden. Lediglich die Zufahrt zu Parkplätzen und Geschäften soll dann - von westlicher Richtung - gewährleistet sein. Verkehrsreferent Axel Lämmle (SPD) begrüßt zwar grundsätzlich eine Einbahnstraßenregelung, warnt aber davor, die entsprechenden Schilder zu früh aufzustellen. Denn sonst würde auch der "Kiss-and-Ride"-Bereich wegfallen, an dem Autofahrer ihre Mitfahrer in Bahnsteignähe herauslassen. Noch nicht klar ist, wo Autos wenden sollen und wie weit Taxis dadurch behindert werden.

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