Fürstenfeldbruck:Afrika zum Anfassen

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Schnitzereien aus Togo gehören ebenso zum Angebot in Andreas Kopps neuem Afrika-Laden wie Lebensmittel. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Maisacher Togohilfe zieht mit Laden und Vereinsbüro an den Viehmarktplatz

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Als Gerhard Landgraf im Jahr 2001 seinen 60. Geburtstag feiert, bittet er seine Gäste, sich nicht viele Gedanken über Geschenke zu machen. Der damalige Bürgermeister von Maisach will Geld. Aber nicht für sich, sondern um Brunnen zu bauen. Denn die Mittel sollen über die Maisacher "Aktion PiT" von Margret Kopp ins afrikanische Togo geleitet werden, damit die Bevölkerung dort sauberes Trinkwasser schöpfen kann. Im Jahr drauf gibt es erste Ergebnisse und ein Dankschreiben aus Togo. Landgrafs Engagement war privater Natur, hatte aber auch einen entwicklungspolitischen Hintergrund. Landgraf müsste nun aber als Unterstützer der Togohilfe seine Heimatgemeinde verlassen, denn sowohl der Verein, als auch die Firma Togo Contact sind nach Fürstenfeldbruck umgezogen.

Private Hilfe zur Selbsthilfe, deren Umsetzung einer gewissen Kontrolle unterliegt und deren Erfolge nachweisbar sind, das gehört zu den Aufgaben und Zielen der Togohilfe. Die Zusammenarbeit der Maisacher Organisation auf medizinischem Gebiet mit Ärzten und Medizinmännern in Togo wird seit diesem Jahr auch von der Europäischen Union gefördert. Streng getrennt davon sind die Aktivitäten von Togo Contact, eine Firma, die Andreas Kopp, der 32 Jahre alte Sohn von Margret Kopp, leitet.

Nach dem Umzug aus der ehemaligen Postfiliale an der Maisacher Hauptstraße Mitte Juli in ein Ladenlokal am Viehmarktplatz in Fürstenfeldbruck kann Kopp nun das bislang auf Waren aus Togo beschränkte Sortiment erweitern. "Afrika-Laden" heißt das Geschäft, in dem er einem größeren Publikum als in Maisach Lebensmittel und Kunsthandwerk aus afrikanischen Ländern anbieten möchte. Spezialität ist unter anderem ein Kaffee aus Togo, der in einer Rösterei in Mammendorf geröstet wird. Außerdem wird das angebliche Superfood Baobab angeboten.

Seit 2015 gibt es die Firma. So ganz zu trennen sei das Engagement aber nicht, räumt Andreas Kopp ein. Er werbe auch für den Verein, wenn er darauf angesprochen werde, und außerdem organisiert seine Firma Reisen nach Togo, die nicht ausschließlich touristische Ziele haben. "Bei jeder Reise wird auch eines der Projekte von Aktion Pit besucht", sagt er. Das kann zum einen dazu führen, dass mehr Menschen über Entwicklungshilfe erfahren, zum anderen entsteht eine gewisse Kontrolle. "Außerdem kommt man bei organisierten Reisen den Menschen normalerweise nicht so nahe, wie bei uns."

Die Ladentüre ist jetzt schon oft auf, offizieller Eröffnungstermin ist am Donnerstag, 12. September, und am Samstag, 14. September, lädt die Familie Kopp zu einem Tag der offenen Tür in die neuen Räume ein. Im vorderen Teil des Ladens wird verkauft, im hinteren Bereich etabliert sich der Verein.

© SZ vom 03.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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