Fürstenfeldbruck:Abschied von Charakterköpfen

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In diesem Jahr sind Ludwig Lösch, Manfred Krug und Georg Walch gestorben

Der "schwarze Lugg" ist tot. Im Alter von 81 Jahren stirbt Ludwig Lösch, der die Brucker Stadtpolitik der vergangenen Jahrzehnte geprägt hat, am 15. August. Lösch war nicht nur ein Kommunalpolitiker der CSU, er war ihr Bürgermeisterkandidat und Bewerber für den Landratsposten. Alles lange her, aber nicht vergessen. Vor allem aber bleibt er im Gedächtnis all jener, die mit der Brucker Sparkasse zu tun haben. Denn Lösch hat lange Jahre dem Vorstand angehört. Kompetenz und Durchsetzungskraft waren seine Stärken, mit denen er nicht nur in seinem Beruf und in der Politik Respekt erwarb. Sein Engagement reichte vom Kirchenpfleger von Sankt Magdalena über den Gesangverein, die Wohnbaugenossenschaft und den SCF bis zum Verein Bürger und Polizei. Im Brucker Stadtrat wie im Kreistag wachte er als Referent über die Finanzen der Kommune.

Ludwig Lösch war einer derjenigen Politiker, die sich mit leisen Tönen gut verständigen und bei passender Gelegenheit auch kein Blatt vor den Mund nehmen. (Foto: Johannes Simon)

Ein paar Tage vor Lösch starb der ehemalige Bürgermeister von Olching, Manfred Krug. Er wurde 89 Jahre alt. Krug war in einer Zeit Bürgermeister der Gemeinde Olching, als sich diese nach der Gebietsreform ein Gesicht gab. Zwischen 1978 und 1984 legte der ehemalige Rektor der Olchinger Grundschule zusammen mit dem Gemeinderat die Entwicklungslinien fest. Immerhin war ein neues Ortsgebilde entstanden, die vormalig selbständigen Gemeinden Esting und Geiselbullach war eingemeindet worden. Auch nach seiner Bürgermeisterzeit bestimmte er als Gemeinderat in der CSU-Fraktion die Geschicke des Ortes mit und erlebte auch noch die Erhebung zur Stadt. Auf der Ebene der Kreispolitik wirkte er als Kulturreferent.

Er sei ein Mann mit Meinung und Haltung, sagten Unternehmer über den ehemaligen IHK-Vorsitzenden und Flugplatzbetreiber Max Walch aus Jesenwang. (Foto: Johannes Simon)

Am 11. Oktober stirbt Max Walch im Alter von 88 Jahren nach einem erfüllten Leben als Unternehmer. Er betrieb den zivilen Landeplatz im Landkreis in Jesenwang bis 2009, und das seit 1963. Aus einer Wiese machte er damals eine Start- und Landebahn für die Luftsportgemeinschaft Fürstenfeldbruck, der er seit Anfang der Fünfzigerjahre angehörte. Nur selbst machte er nie den Pilotenschein, wie er in einem Bericht zu seinem 80. Geburtstag erzählte. Bald nahm der Platz bei den Fliegern an Beliebtheit zu, so dass Walch zu den technischen Einrichtungen auch noch ein Lokal und ein Hotel baute. 2009 erlitt er einen Schlaganfall und übergab die Geschäfte an seinen Sohn Max junior. Walch, der sechs Kinder hatte, brachte seine Unternehmerpersönlichkeit in der Industrie- und Handelskammer ein, deren Gremium Dachau-Fürstenfeldbruck er lange Jahre vorstand. Auch sein Engagement in Vereinen war legendär, in der Kommunalpolitik war er 24 Jahre lang als Kreistagsmitglied aktiv.

© SZ vom 29.12.2017 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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