Fürstenfeldbruck:Ab in die App

Fürstenfeldbruck: Apothekerin Alexandra Zlunka gibt in der Bahnhofsapotheke Puchheim die Daten eines Kunden ein.

Apothekerin Alexandra Zlunka gibt in der Bahnhofsapotheke Puchheim die Daten eines Kunden ein.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Ausstellen des digitalen Impfpasses in Apotheken hat sich eingespielt

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Nach Anlaufschwierigkeiten hat sich die Ausstellung des digitalen Impfpasses in den Apotheken mittlerweile eingespielt. Das berichtet Alexandra Zlunka von der Puchheimer Bahnhofsapotheke. Seit Montag wird der Service unbefristet angeboten: Nach Vorlage von Impfpass und Personalausweis wird ein QR-Code auf Papier ausgedruckt, der mit nach Hause genommen und aus der Corona- oder der Covpass-App mit dem Mobiltelefon eingescannt werden kann. Bis Mittwochnachmittag fragten bereits mehr als 400 Personen in der Bahnhofsapotheke diesen Service nach, etwa 280 digitale Impfpässe wurden ausgestellt. Einzig Serverprobleme des Robert-Koch-Instituts, das die Software zur Verfügung stellt, bremsten die Digitalisierung zeitweise. "Ansonsten ist die ganze Sache in drei Minuten erledigt", so Apothekerin Alexandra Zlunka. Überraschend viele ältere Menschen hätten das freiwillige und kostenlose Angebot genutzt. Viele wissen es offenbar zu schätzen, dass die digitale Version praktisch ist fürs Reisen und eine schnelle Registrierung bei Veranstaltungen.

Thomas Benkert, Präsident der Bundes- sowie Landesapothekerkammer und Betreiber einer Apotheke in Mammendorf, findet sogar, dass es nach einer "etwas ruckeligen ersten halben Stunde sensationell gut läuft". Gespeichert bleiben die Daten - Geburtsdatum, Impfzeitpunkt sowie Impfstoff - aus Gründen des Datenschutzes nur auf dem eigenen Handy. Verliert man dieses, könnte man die beiden QR-Codes, die von den Apotheken separat für die erste und zweite Impfung erstellt werden, entweder anstelle des gelben Impfpasses vorlegen oder die Codes erneut in ein anderes Gerät einlesen. Der gelbe Impfpass bleibt unabhängig davon als Original weiter gültig. Akzeptiert wird der digitale Impfpass bereits in vielen Ländern der EU, andere wollen bis August folgen.

"Wir erklären den Kunden alles", so Benkert. Und diese seien, wie sich gezeigt habe, sehr zufrieden mit dem Angebot. Benkert könnte sich gut vorstellen, dass der digitale Covid-Impfpass, sofern er sich bewährt, ein erster Schritt sein könnte für einen "allgemeinen digitalen Impfpass", in dem dann auch andere Immunisierungen vermerkt sind.

Wer eine Covid-19-Infektion durchgemacht und zusätzlich eine Impfung erhalten hat, gilt offiziell zwar als vollständig geimpft. Apotheken stellen bislang allerdings nur Impfzertifikate und keine Genesenenzertifikate aus. Laut Robert-Koch-Institut sollen das künftig Ärzte und Impfzentren übernehmen. Matthias Skrzypczak, Leiter des Impfzentrums in Fürstenfeldbruck, ist gerne bereit, digitale Impfpässe auszustellen, auch wenn der Verwaltungsmehraufwand bei bis zu tausend Impfungen täglich bewältigt sein will. Standardmäßig werden die QR-Codes dort bei Neuimpfungen ausgestellt und ausgedruckt - allerdings bislang noch nicht rückwirkend. In den nächsten Wochen dürfte aber auch dies möglich sein.

Für das Ausstellen von digitalen Impfzertifikaten erhalten Apotheken 18 Euro, für Kunden ist der Service kostenlos. Apotheken, die den digitalen Impfpass ausstellen (und teils auch Covid-19-Schnelltests anbieten), finden sich unter www.mein-apothekenmanager.de. Download der Covpass-App unter digitaler-impfnachweis-app.de

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