Ergebnisse aus dem Wahlkreis Fürstenfeldbruck OstCSU, AfD und Freie Wähler gewinnen

Lesezeit: 2 Min.

Zu den ersten Gratulanten von Benjamin Miskowitsch gehört sein Sohn.
Zu den ersten Gratulanten von Benjamin Miskowitsch gehört sein Sohn. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die CSU bleibt deutlich stärkste Kraft und Benjamin Miskowitsch verteidigt sein Direktmandat. Grüne, SPD und FDP verlieren deutlich an Stimmen.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

CSU, Freie Wähler und AfD konnten bei der Landtagswahl am Sonntag im Stimmkreis Fürstenfeldbruck Ost zulegen, während Grüne, SPD und FDP verlieren. Der Landtagsabgeordnete Benjamin Miskowitsch (CSU) verteidigte sein Mandat mit deutlichem Abstand. Die Kandidaten von CSU, FW, Grünen, SPD und FDP äußerten ihre Besorgnis über den Zuwachs der AfD. "Diese Partei muss von allen anderen als Hauptgegner betrachtet werden", forderte Andreas Birzele, der Kandidat der Grünen.

Der CSU-Landtagsabgeordnete holte bei der Wahl 35,4 Prozent der Erststimmen. Er konnte demnach sein Ergebnis von 2018 verbessern. Dafür habe er Tag und Nacht fünf Jahre lang gearbeitet. Um die AfD zu bekämpfen, müsse seine Partei bestimmte Themen inhaltlich besetzen und die Wähler von ihren Konzepten überzeugen, aber nicht selbst nach rechts abdriften. "Die AfD ist keine Alternative, sondern spaltet das Land", sagte Miskowitsch. Bei den Zweitstimmen kam die CSU auf 37,7 Prozent.

Auf dem zweiten Platz liegt Birzele mit 18,3 Prozent der Stimmen. Der Handwerker aus Hörbach war zum ersten Mal angetreten und konnte damit das Ergebnis von Martin Runge von 2018 von fast 25 Prozent nicht halten. Der sei eben ein Urgestein gewesen, im übrigen hätten die Grünen mit Gegenwind aus Berlin zu kämpfen gehabt, was die anderen Parteien ausgeschlachtet hätten. "Ich freue mich über den zweiten Platz und bin erschrocken über das AfD-Ergebnis." Dabei habe die rechte Partei überhaupt keine Lösung zu bieten, "weder für das Handwerk, noch die Landwirtschaft oder den Wohnungsbau". Bei den Zweitstimmen holten die Grünen 18,9 Prozent.

Auf dem dritten Platz kam der Landtagsabgeordnete Hans Friedl (FW) mit 15,1 Prozent. Er konnte etwa drei Prozent gegenüber 2018 dazugewinnen. "Das Ergebnis im Landkreis ist gut, in Alling ist es super mit 37 Prozent", sagte Friedl. Er führte dies nicht auf den allgemeinen Trend, sondern auf seinen persönlichen Einsatz zurück. Ein Wermutstropfen ist für Friedl der Erfolg der AfD. Das Zweitstimmenergebnis der Freien Wähler im Stimmkreis fällt mit 13 Prozent deutlich niedriger aus.

Der SPD-Kandidat Daniel Liebetruth und der AfD-Bewerber Peter Banholzer lieferten sich bei der Auszählung ein Kopf-an-Kopf Rennen um den vierten Rang. Liebtruth gewann 9,9 Prozent und erzielte damit ein besseres Ergebnis erzielen als sein Vorgänger Peter Falk, der sich 2018 mit 8,9 Prozent begnügen musste. Unzufrieden ist Liebetruth dennoch: "Das ist ein bitterer Moment, ich habe mir mehr gewünscht." Die SPD schnitt deutlich schlechter ab als Liebetruth, sie kam nur auf 8,9 Prozent der Zweitstimmen.

Banholzer erreichte ebenfalls 9,9 Prozent, etwa 1,6 Prozent mehr als sein Vorgänger vor fünf Jahren. Dass das Ergebnis im Landkreis schlechter ausgefallen ist als bayernweit, führt er auf die teilweise städtische Struktur Fürstenfeldbrucks zurück. Die Vorwürfe der anderen Parteien bezeichnete Banholzer als Witz. Die CSU habe die Positionen der AfD zu den Asylbewerbern in den vergangenen Wochen kopiert, als sie Sachleistungen forderte. Banholzer nannte das populistisch. Der Zweitstimmenanteil der AfD liegt ebenfalls bei 9,9 Prozent.

Ulrich Bode (FDP) erreichte mit 3,7 Prozent deutlich weniger als bei der Landtagswahl 2018. "Das Ergebnis ist schlecht, aber wir haben darin eine gewisse Routine", sagte der Liberale. Auch bei den Zweitstimmen musste die FDP Verluste hinnehmen und kam nur auf 3,8 Prozent.

Wahlergebnisse der Landtags- und Bezirkswahl 2023 im Landkreis Fürstenfeldbruck

Erststimmen im Wahlkreis:

Fürstenfeldbruck Ost

Benjamin Miskowitsch (CSU): 35,4 % (Stand: 22.35 Uhr)

Andreas Birzele (Die Grünen): 18,3 %

Hans Friedl (Freie Wähler): 15,1 %

Peter Banholzer (AfD): 9,8 %

Daniel Liebetruth (SPD): 9,9 %

Ulrich Bode (FDP): 3,7 %

Fürstenfeldbruck West

Alex Dorow (CSU): 35,4 %

Gabriele Triebel (Die Grünen): 19,8 %

Florian Lichtenstern (Freie Wähler): 15,4 %

Thomas Musil (AfD): 10,2 %

Amir Sahuric (SPD): 7,7 %

Andreas Deiner (FDP): 3,2 %

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: