Für 45 Cent pro Einwohner als Mitgliedsbeitrag:Im Kreis der Großen

Kottgeisering wird an diesem Donnerstag als zwölfte Kommune aus dem Landkreis in den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum aufgenommen. Die Bürgermeisterin erhofft sich Vorteile bei Bauprojekten

Von Manfred Amann, Kottgeisering

Im Rahmen der 80. Verbandsversammlung des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum (PV) wird an diesem Donnerstag im Veranstaltungsforum Fürstenfeld der Beitritt der Gemeinde Kottgeisering beschlossen. Dem PV, der 1950 als kommunaler Zweckverband gegründet wurde, um die Mitgliedsgemeinden bei der Entwicklung des Wirtschaftsraumes München mit Daten, Informationen und Planungsleistungen zu unterstützen, gehören acht Landkreise, die Landeshauptstadt und etwa 150 Kommunen aus der Großregion München, aus dem Oberland und aus Südost-Oberbayern an. Elf davon kommen bereits aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Es sind dies die Gemeinden und Städte Alling, Fürstenfeldbruck, Eichenau, Emmering, Grafrath, Gröbenzell, Schöngeising, Maisach, Olching, Türkenfeld und Puchheim. Mit dem Beitritt von Kottgeisering werden zwölf von insgesamt 23 Kommunen im Landkreis das Angebot nutzen.

Für 45 Cent pro Einwohner als Mitgliedsbeitrag: Ländlicher Charakter: der Dorfplatz von Kottgeisering.

Ländlicher Charakter: der Dorfplatz von Kottgeisering.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Wie Bürgermeisterin Sandra Meißner erläutert, war die Gemeinde bereits bis 2004 Mitglied, war dann aber "in Zeiten der Niedrigkonjunktur wegen damals anhaltend knapper Finanzen" ausgetreten. "Zukünftig möchten wir die vielseitigen Unterstützungsangebote des PV aber wieder nutzen", so die Bürgermeisterin. Der Mitgliedsbeitrag beträgt aktuell 46 Cent pro Einwohner, Kottgeisering mit etwa 1600 Einwohnern muss also jährlich knapp 800 Euro bezahlen. Wie Meißner ergänzte, kann der PV als Kommunaler Zweckverband auch Steuervorteile nutzen, so dass zum Beispiel Planungsleistungen etwas günstiger zu haben sind als bei Planungsbüros.

Versammlung

Die 80. Mitgliederversammlung des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum (PV) findet an diesem Donnerstag von 13. 30 Uhr an im Veranstaltungsforum Fürstenfeld statt. Dabei wird Geschäftsführer Christian Breu über das Verbandsjahr berichten. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Verwaltungsformalien wie die Feststellung der Jahresrechnung, die Entlastung des Vorstandes für das Haushaltsjahr 2017, der Etat für das kommende Jahr und schließlich eine Satzungsänderung. Anschließend stimmen die Mitglieder über die Aufnahme der Gemeinden Tuntenhausen, Kiefersfelden und eben der Landkreiskommune Kottgeisering ab, was als sicher gilt. Zum Abschluss referiert Roman Dienersberger vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr über "Die neue staatliche Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim". Eine Diskussion wird sich anschließen. mann

"Der möglicherweise finanzielle Vorteil bei Planungen ist aber nicht der Grund für den Beitritt", so die Bürgermeisterin. Im Gemeinderat sei die Ansicht gereift, dass man als Mitglied einen besseren Einblick bekomme, wie sich der gesamte Münchner Raum entwickle. Besonders die Zukunft des Münchner Westen sei dabei bedeutsam, denn von den Auswirkungen würden auch kleine Dörfer wie Kottgeisering betroffen sein.

Der PV vertritt laut Satzung kommunale Interessen und engagiert sich für die Zusammenarbeit seiner Mitglieder sowie für eine zukunftsfähige Entwicklung des Wirtschaftsraums München. Die PV-Mitarbeiter erledigen für die Mitglieder vielfältige Planungsaufgaben, von Bauleitplänen über Strukturgutachten bis hin zu Schulbedarfsanalysen, und beraten in allen Fragen der räumlichen Entwicklung. Der PV sammelt zudem statistische Daten, erstellt Analysen, kommentiert sie und informiert die Mitglieder über Fachthemen. Die Veranstaltungen bieten zudem eine Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch.

Einen aktuellen Anlass für den Beitritt gibt es laut Bürgermeisterin Meißner nicht, aber die guten Erfahrungen der Nachbarkommunen Grafrath und Schöngeising hätten gezeigt, dass es in mehrfacher Hinsicht von Vorteil sein könnte, Mitglied zu sein". Aufgrund der aktuell guten Wirtschaftslage sei es schwer, für kleinere Projekte Planer zu finden, der PV indes verfüge über eine Vielzahl kompetenter Mitarbeiter, auf deren Leistungen man als Mitglied zurückgreifen könne. Ein weiterer Aspekt sei, dass der PV eine Fülle von Daten und Erfahrungen gesammelt habe, diese ständig fortschreibe und man diese bei Bedarf abrufen könne.

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