„Grüne Berufe sind voller Leben: Zukunft gestalten, Talente entfalten“: Unter diesem Motto stehen die Wettbewerbe der Deutschen Landjugend. Der Berufswettbewerb im Fach Hauswirtschaft, dem sich unlängst an der staatlichen Landwirtschaftsschule im Grünen Zentrum in Puch 18 junge Frauen aus Oberbayern, Schwaben und der Oberpfalz stellten, ist einer davon. „Kein leichter“, wie eine Teilnehmerin aus dem Chiemgau sagte, nachdem sie alle Aufgaben erfolgreich gelöst hatte. Die Teilnahme am Wettbewerb ist freiwillig. „Viele Frauen sehen darin aber eine Möglichkeit, sich auf die Gesellenprüfung vorzubereiten, die ähnlich abläuft“, erklärt die Geschäftsführerin des Bauernverbands für die Landkreise Dachau, Fürstenfeldbruck und Landsberg, Christina Schützinger.
Mit Unterstützung der Abteilung Landwirtschaft des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung, Forsten (AELF) Fürstenfeldbruck hatte sie den Wettbewerb organisiert. Bedauerlich findet die Geschäftsführerin, dass sich aus ihrem Zuständigkeitsbereich niemand angemeldet hatte. Siegerin des Wettbewerbs wurde Antonia Mayr aus Riegsee bei Murnau. „Man muss sich schon gut vorbereitet haben“, sagte sie. Etwas unsicher sei sie beim Vortrag gewesen, alle anderen Herausforderungen habe sie als nicht zu schwer empfunden. Diese Ansicht teilte Magdalena Bachmaier aus Zolling bei Freising, die den vierten Platz belegen konnte.
Da sich die fünf Besten des Bezirkswettbewerbs für den Landeswettbewerb qualifizierten, dürfen die beiden ebenso wie die Zweitbeste Sophia Ziesel (Ochsenhausen in Oberschwaben), Drittbeste Maria Frei (Türkheim im Unterallgäu) und Lucia Berchtold (Obersöchering im Landkreis Weilheim-Schongau) Anfang April in Landsberg am Lech erneut antreten und sich neuen Herausforderungen stellen. Die dortigen Sieger qualifizieren sich wiederum für den Bundeswettbewerb.

Die Zeugnisse überreichten die oberbayerische Bezirksbäuerin Irmgard Posch und der Bauernverbandobmann Johann Drexl im Landkreis Landsberg am Lech. Beim Bezirkswettbewerb Puch galt es bei Fragen zum Allgemeinwissen und vor allem zum Fach Hauswirtschaft zu beantworten. „Das war einfach, das habe ich mir schwerer vorgestellt“, sagte die Siegerin. Wer sich dafür interessiere, was um ihn passiert und in der Ausbildung aufpasse, dürfte kaum Schwierigkeiten gehabt haben.
Nicht so einfach empfanden einige Teilnehmerinnen den „Bestimmungstest“, bei dem Kräuter und Gewürze erkannt werden sollten. „Sternanis, Nelken, Wacholder, Kümmel, Petersilie und Dill, das gelang den meisten ganz gut“, sagte Jutta Löberl aus Ebersberg, eine der zahlreichen Meisterinnen und Lehrkräfte, die für die Bewertung zuständig waren. Bei Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut habe manche Teilnehmerin mehrmals schnuppern und manche Gewürze öfter durch die Finger rieseln lassen müssen.

Die Forderung, zu den Gewürzen auch Rezept- beziehungsweise Verwendungstipps zu geben, sei von einigen nicht leicht zu erfüllen gewesen. Die mit Abstand schwierigste Aufgabe war für die meisten Teilnehmer, einen Vortrag zu halten beziehungsweise eine Präsentation vorzustellen. Dafür standen zwei Themenbereiche zur Auswahl: Gesundheit oder ergonomische Arbeitsweise in Betrieben. Am meisten Spaß machte den Teilnehmerinnen offensichtlich die praktische Aufgabe, für vier Personen ein gesundes Frühstück zuzubereiten, möglichst aus saisonalen und regionalen Produkten. „Hygienisch gekleidet“ mit Kopfbedeckung und Schürze wurden Karotten geschnippelt, Teige angerührt und Teller dekoriert, damit zum Beispiel Pancakes, Joghurtmüsli, Obstsalat oder Spinat-Smoothie nicht nur gut schmecken, sondern nebeneinander auch optisch gut ankommen.