Süddeutsche Zeitung

Freizeit:Investition in den Badespaß

Maisach muss sein Freibad umfassend sanieren

Noch sind die Millionenzahlen zweistellig und im Plus, noch hat die Gemeinde Maisach Anfang kommenden Jahres fast 25,6 Millionen Euro Rücklagen. Davon wird sie in 2020 6,15 Millionen Euro für Investitionen benötigen, 2021 werden dann voraussichtlich 9.23 Millionen entnommen und ein Jahr drauf sollen es weitere 9,9 Millionen Euro sein. Am Ende von 2022 bliebe dann das in den Rücklagen, was gesetzlich vorgeschrieben ist: 323 000 Euro. Das alles ist in Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen bislang nur beraten worden. Aber der Beschluss über das Haushaltsvolumen von 54, 37 Millionne Euro vermutlich in der Januarsitzung gilt als sicher. Dann ist auch in trockenen Tüchern, was bislang nur in einer Liste der Vorhaben aufgeführt ist: die mehr als drei Millionen teure Sanierung des Maisacher Freibades.

Im kommenden Jahr ist im Haushalt für das Freibad erst einmal eine Viertelmillion eingestellt. Es sollen 2021 rund 1,8 Millionen Euro folgen, ehe im Jahr 2022 noch einmal etwa eine Million fällig würde. Der Hauptposten ist das defekte Becken, das komplett erneuert werden soll. Noch mehr als in die Sanierung des Bades steckt die Gemeinde in den kommenden drei Jahren in die Generalsanierung des Rathauses. Etwa fünf Millionen Euro sind bislang angesetzt, sie könnten aber nur reichen, wenn sich bis zur jeweiligen Auftragsvergabe die Baupreise in etwas stabil halten.

Die Investitionen werden aus einer noch reichlich sprudelnden Gewerbesteuerquelle finanziert (18 Millionen Euro), aber das ist nach Bürgermeister Hans Seidl (CSU) nur ein Ausreißer. Sondereffekte, die sich nicht wiederholen, sagt er. Dass die Gemeinde von den großen Einnahmen auch wieder etwas abgeben muss, wird sie etwas zeitversetzt 2021 spüren, wenn die Kreisumlage auf mehr als elf Millionen Euro steigen wird - der höchste Wert seit vielen Jahren. Das Geld fließt aber zum Teil wieder in die Gemeinde zurück, zum Beispiel in die vom Landkreis getragene Realschule.

Bildung und Erziehung sind Bereiche, in die die Gemeinde gern Geld steckt. Der Verwaltungshaushalt weist für 2020 und die folgenden Jahre weiter steigende Ausgaben aus, so sind es 2020 Gesamtkosten von mehr als sieben Millionen Euro. Staatliche und andere Zuschüsse abgezogen, verbleiben für die Gemeinde immerhin 3,7 Millionen Euro, fast eine Million Euro mehr als im Haushaltsjahr 2019. Auch die Personalkosten steigen deutlich an, von 2019 auf 2020 um gut 800 000 Euro. Zusätzliche Stellen führen zu erheblichen Mehrausgaben, und die Tarifabschlüsse sowie die Zahlung der Großraumzulage tragen dazu bei, dass die Gemeinde fast sechs Millionen Euro für ihre Mitarbeiter ausgibt.

Als Investitionen in die Zukunft werden die Grundstückskäufe gesehen, die weiter getätigt werden sollen. Ob zum Verkauf oder Tausch - so woll die Gemeinde auf den unter starkem Druck stehenden Immobilienmarkt in Maisach reagieren. Und auch die Feuerwehren werden in den kommenden Jahren gut ausgestattet.

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SZ vom 30.12.2019 / ecs
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