Fürstenfeldbruck:Prominente Wahlkampfhilfe beim Neujahrsempfang

Fürstenfeldbruck: Dreimal schwarzes Jackett: Markus Droth (von links nach rechts), Alexander Hold und Hans Friedl beim ersten Neujahrsempfang der Freien Wähler Fürstenfeldbruck im Saal der Hans-Kiener- Stiftung.

Dreimal schwarzes Jackett: Markus Droth (von links nach rechts), Alexander Hold und Hans Friedl beim ersten Neujahrsempfang der Freien Wähler Fürstenfeldbruck im Saal der Hans-Kiener- Stiftung.

(Foto: Jana Islinger)

Mit Alexander Hold haben die Freien Wähler einen bekannten Redner gewinnen können. Dieser lobt OB-Kandidat Markus Droth in höchsten Tönen.

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Ein Neujahrsempfang dient laut Wikipedia in der Regel der Repräsentation. Das haben die Freien Wähler Fürstenfeldbruck bei ihrem beherzigt: Mit dem aus dem Fernsehen als Richter bekannten Gastredner Alexander Hold, derzeit dritter Vizepräsident des bayerischen Landtags sowie Sprecher für Asyl und Integration der FW-Fraktion, sowie dem in Alling lebenden Landtagsabgeordneten Hans Friedl haben sie prominente Gäste für ihre Veranstaltung im Saal der Hans-Kiener-Stiftung gewinnen können. Obschon die Reden einen weiten Bogen von der Erbschaftsteuer über die Bildungs- bis zur Flüchtlingspolitik spannten, war die Intention dahinter nicht zu übersehen: Die Veranstaltung soll den OB-Kandidaten der Freien Wähler, Markus Droth, ein bisschen pushen.

Und so ist es alles andere als überraschend, dass Hold am Ende seines etwa einstündigen Abrisses über die Verdienste und Vorhaben der Freien Wähler im Landtag sowie deren Einfluss als bayerische politische Gruppierung auf die Bundespolitik zu einer Lobeshymne auf Markus Droth anhebt. Dabei macht der Gast die "DNA der Freien Wähler" als Eigenschaft des Machens aus, nicht des bloßen Redens und Versprechens. Deren Beispiele hat Hold in den zurückliegenden 60 Minuten ausreichend aufgezählt, sei es die Umweltspur in seiner Heimatstadt Kempten oder die verbesserten Arbeitsbedingungen für Hebammen im ganzen Land.

Beteiligung der Bürger

Freilich entdeckt der Landtags-Vize auch Macher-Qualitäten an Markus Droth. Etwa, dass der erst kürzlich mit einigen Mitstreitern eine Wohnungsbaugenossenschaft gegründet hat, um im Landkreis bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Wie auch Hold sieht Droth in dieser existenziellen Frage gesellschaftlichen Zündstoff. Im Landkreis, moniert Droth eingangs, "liegt das Thema Wohnungsbau ein bisschen darnieder" - womit er zugleich den Bedarf für ein derartiges Genossenschaftsprojekt erklärt. Überhaupt will der FW-Stadtrat und Gastronom Droth die Bürger mehr beteiligen, etwa bei der Energiewende, wo es nach seiner Ansicht auch für Kleinanleger Gewinne von Windrädern oder Freiflächen-Photovoltaikanlagen geben könnte, oder auch bei der Sanierung des Schwimmbads: Warum sollten die Brucker sich nicht finanziell an einem neuen Rutschenturm beteiligen?

Auch beim Thema Flüchtlinge und Integration - laut Einladung dem Schwerpunkt des prominenten Gastredners - sind sich Droth und Hold in ihrer Analyse einig: Beide sehen eine enorme Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, die aber aufgrund der Dauer sowie frustrierender Erlebnisse allmählich erschöpft ist. "Wir als Kommunalpolitiker müssen auch schauen, dass diese Gesellschaft nicht auseinanderfällt", mahnt Droth. Ein erneutes Belegen von Turnhallen müsse auf jeden Fall vermieden werden, unterstreicht Hold. Er fordert, dass der Bund leer stehende Immobilien zur Verfügung stellt und kritisiert das neue Einbürgerungsgesetz der Ampel als zu kurz gedacht.

"Die Erbschaftsteuer abschaffen, da sind wir dringlich dahinter", spricht Hans Friedl ein weiteres Thema an, das im Großraum München viele Menschen betrifft. Angesichts rapide steigender Immobilienpreise müssten Nachkommen das Haus der Eltern oft verkaufen, weil sie die Steuer nicht aufbringen. Hold nennt die Abgabe "eine Dummensteuer", da die wirklich Vermögenden andere Mittel und Wege hätten, sie zu umgehen. "Es geht auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt bei der Geschichte", unterstreicht der Kemptener. Und schafft es wieder, den Fokus zurück auf Droth und die Gründung der Genossenschaft zu lenken: "Fürstenfeldbruck braucht nicht mehr zu suchen."

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